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Geigle/Wahl-Gruppe Geigle/Wahl-Gruppe: Baumschule sucht nach Insolvenz neuen Nährboden

Von Petra Korn 07.07.2004, 17:35

Falkenstein/Harz/MZ. - Für die Unternehmensgruppe Geigle / Wahl, zu der auch die Baumschule Reinstedt (Stadt Falkenstein / Harz) gehört, wurde am 1. Juli das Insolvenzverfahren eröffnet. Das bestätigte Friedhelm Großekappenberg, ehemaliger Betriebsleiter im Reinstedter Unternehmen, das bis zu 60 Beschäftigte zählte. Für den Standort werde nun nach einer eigenen Lösung gesucht.

Hintergrund für die Insolvenz, deren Prüfung das Unternehmen selbst beantragt hat, sind Liquiditätsprobleme, erläuterten Irene Altena und Sandra Kunze, ehemalige Mitarbeiterinnen des Betriebes.

"Ein großes Problem war, dass innerbetrieblich auf die Kostensituation, speziell die viel zu hohen Verwaltungskosten in den vergangenen Jahren, nicht rechtzeitig reagiert wurde", so Irene Altena. Die Buchhaltung sei komplett am Stammsitz der Firmengruppe in Baden-Württemberg erfolgt. In Reinstedt dagegen liefen ausschließlich die Produktion unter der Firmenbezeichnung "Baumschulen Andreas Wahl" und der Verkauf und der Vertrieb unter dem Namen Geigle. Und die Auftragslage sei gut gewesen, erklärte Irene Altena. "Der Unternehmensteil in Reinstedt allein für sich hätte weiterhin gute Chancen", ist Friedhelm Großekappenberg fest überzeugt.

Produziert wird derzeit im Unternehmen nicht. Alle Beschäftigten - in der Firmengruppe insgesamt 100 - sind freigestellt worden, erklärte Sandra Kunze. In Reinstedt habe der größte Teil der Beschäftigten wegen der seit April ausgebliebenen Lohn- und Gehaltszahlungen selbst gekündigt. "In der Baumschule werden derzeit nur die nötigsten Pflegearbeiten ausgeführt", so Sandra Kunze.

Parallel dazu wird nach einer Möglichkeit gesucht, der Reinstedter Baumschule einen neuen Nährboden zu geben: "Zur Zeit versuchen Mitarbeiter der Betriebsführung hier vor Ort gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter eine Lösung zu finden, damit die Produktionsstätte weitergeführt werden kann", sagte Irene Altena.

In der Reinstedter Baumschule war 1993 mit der Produktion begonnen worden. Auf zuletzt rund 140 Hektar Fläche waren hier überwiegend Alleebäume der verschiedensten Arten und Sorten, dazu Sträucher und Forstgewächse sowie Formgehölze wie Kastenbäume oder Dachplatanen produziert worden. Jährlich verließen mehr als 50 000 Gehölze die Plantagen.