Friedhof Gedenkstein für Fußballer wurde auf Friedhof in Aschersleben versetzt: Erinnerung an Tote des Ersten Weltkriegs

Aschersleben - Es war vor 90 Jahren, als die Fußballer des „FC Ascania 1900“ einen Gedenkstein an ihrem vereinseigenen Fußballplatz an der Magdeburger Straße errichteten. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Fußballclubs, der im Jahre 1900 aus der Taufe gehoben wurde, hatte man sich etwas Besonderes vorgenommen.
Ein 2,5 Tonnen schwerer Gedenkstein, der an die 21 gefallenen Sportfreunde des Vereins erinnert, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben ließen, sollte kommenden Generationen Mahnmal und Stein des Denkanstoßes sein. Wir wissen, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllte, denn schon 1939 wurden erneut Ascherslebener Fußballer für einen faschistischen Krieg geopfert.
Fußballer des „FC Ascania 1900“ hatten den Gedenkstein 1930 errichtet
Der „FC Ascania 1900“ konnte seinen Spiel- und Trainingsbetrieb nach 1945 nicht fortsetzen und löste sich auf. Sein Fußballplatz wurde später von der BSG Rotation Aschersleben genutzt. Als der Platz zu einem Rückhaltebecken umfunktioniert wurde, geriet der Gedenkstein in Vergessenheit und verwilderte. So entstand die Idee, dem überwucherten, beschmutzten und aus den Fugen geratenen Sportlerdenkmal einen würdigen Platz zu verschaffen.
Der erste Schritt erfolgte im Januar 2019, als der Gedenkstein und seine Fundamentsteine zum Zentralfriedhof Aschersleben geschafft und dort zwischengelagert wurden. Nun konnte das Projekt fortgesetzt werden.
Für die Steine wurde ein geeigneter Platz auf dem Ascherslebener Zentralfriedhof hergerichtet, um sie dort in der Form zu präsentieren, wie sie an ihrem ursprünglichen Platz gestanden haben. Jetzt kann die Arbeit des Steinmetzes beginnen, der die Farbschmierereien beseitigen wird und die Inschrift wieder sichtbar macht.
Im Januar 2019 wurde der Gedenkstein auf dem Friedhof zwischengelagert
Ist das vollbracht, kann in einem respektvollen Rahmen der Wiederaufstellung des Gedenksteines gedacht werden. Die Namen der gefallenen Sportler sollen in Erinnerung bleiben, denn betroffene Familien wohnen noch in der Region. Die Finanzierung der Aktion erfolgte mithilfe von Spenden und der Unterstützung des Verschönerungsvereins. (mz)