Gaterslebener Kinder sind ab sofort Schlaumäuse
GATERSLEBEN/MZ. - "Das kriegt einen ganz besonderen Platz in meiner Werkstatt." Zu sehen sind darauf Fotos von den Kindern, eine Maus in der Mitte und an der Seite ein langes Dankeschön.
Letzteres bekommt der Gaterslebener Unternehmer aber auch noch ganz oft zu hören. So freuen sich die kleinen Knirpse über den Computer, den er ihnen geschenkt hat. Wie es überhaupt dazu kam? Im Mai des vergangenen Jahres starten die Unternehmen der Arbeitgeberverbände im Haus der Wirtschaft in Magdeburg gemeinsam mit Microsoft und Dell die Initiative "Schlaumäuse - Kinder entdecken Sprachen" für Sachsen-Anhalt. An diesem Tag ging der Aufruf an die Unternehmer des Landes, sich der Bildungsinitiative anzuschließen und selber Sponsor eines Schlaumäusepaketes für eine Kindereinrichtung in der Region zu werden.
Pierre Ambrozy, Geschäftsführer des Unternehmens Elau in Gatersleben, hat sich spontan dazu entschlossen mitzumachen. "Ich bekam einen Anruf mit der Nachfrage von unserer Bürgermeistern Edith Hüttner. Sie hatte von dem Angebot gehört. Und ich finde, man kann mit Bildung nicht früh genug anfangen. Die frühste Stufe ist der Kindergarten. Ich meine, das ist eine gute Investition in die Zukunft", ist er überzeugt.
Und so übergab er zusammen mit Manfred Czura, Pressesprecher der Arbeitgeberverbände aus dem Haus der Wirtschaft, der Gaterslebener Kindereinrichtung ein Schlaumäusepaket. Das besteht aus einem Dell-Computer und der Schlaumäusesoftware "Neues von den Schlaumäusen". "Das Programm ist für Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren und fördert deren sprachliche Entwicklung durch den spielerischen Umgang mit dem Computer und einer kindgerechten Lernsoftware", erklärt der Pressesprecher. "In diesem Jahr wird besonders viel Wert auf Sprache gelegt. Dafür können wir das Programm bestens nutzen. Wir sind sehr dankbar über dieses Paket und freuen uns riesig", so Petra Kuche, Leiterin der Kita Sonnenschein. Und während sich Sponsoren und Kita-Leiterin noch über die Schlaumäuse unterhalten, sind die Kinder schon mittendrin. Sie haben sich für ein Memoryspiel entschieden. "Das ist toll. Der Computer spricht mit uns. Meine Mutti hat auch einen Laptop. Aber nicht so ein tolles Programm", ist die sechsjährige Gina begeistert. Auch Alex findet den neuen PC ganz toll und darf als Erster die Schlaumäusesoftware bedienen. Die anderen elf Kinder stehen dabei hinter ihm und helfen. "Was reimt sich auf Bauch?" "Schlauch!" "Wo war der bloß?" Mit spielerischer Sicherheit klickt sich der sechsjährige durch die fiktiven Karten auf dem Bildschirm. Dann ist der Nächste an der Reihe. Vergessen sind die Erwachsenen, die sich im Hintergrund darüber freuen, wie gut die Überraschung gelungen ist.