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Sind Einbrecher schuld? Flughafen Magdeburg-Cochstedt: Dach der 2010 erbauten Warte- und Abfertigungshalle stürzt zusammen

Von Katrin Wurm 10.10.2019, 18:56
Blick auf das eingestürzte Dach der Warte- und Abfertigungshalle am Flughafen Magdeburg-Cochstedt 
Blick auf das eingestürzte Dach der Warte- und Abfertigungshalle am Flughafen Magdeburg-Cochstedt  Frank Gehrmann

Cochstedt - Auf dem Flughafengelände in Cochstedt ist am Donnerstag ein Teil der Dachkonstruktion der Flughafenhalle eingestürzt. Bei dem eingestürzten Teil handelt es sich um das erst Ende 2010 errichtete Gebäude, das bis zum Nutzungsende als Passagierflughafen als Warte- und Abfertigungshalle diente.

Bei den Feuerwehren der Stadt Hecklingen ging um die Mittagszeit der Alarm ein: Bauschaden, Flughafengelände Cochstedt, hieß es. „Wir haben soweit alles gesichert. Zum Glück waren keine Menschen vor Ort, so dass niemand zu Schaden gekommen ist“, sagte Cochstedts Wehrleiter Holger Krabiell. Vier Einsatzkräfte aus Cochstedt beteiligten sich an der Sicherungsmaßnahme auf dem Gelände.

Hat das eingestürzte Dach etwas mit dem Einbruch in den Terminal zu tun?

Hat der Vorfall etwas mit dem Einbruch in den Terminal zu tun? Denn erst vor wenigen Tagen hatten sich Unbekannte gewaltsam Zugang zum Gelände des Flughafens Cochstedt verschafft. Sie brachen in die nun eingestürzte Flughafenhalle ein. Ob etwas gestohlen wurde, konnte nicht festgestellt werden.

„Dabei haben sie auch das Dach und die Plane dort beschädigt“, erklärt Krabiell. Nun liegt die Vermutung nahe, dass der Einsturz Resultat des Einbruches ist, denn „das Dach hat nicht mehr standgehalten, weil es massive Schäden gab“, erklärte Krabiell gegenüber der MZ.

Erst im Sommer hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den Flughafen Cochstedt gekauft, nachdem über Jahre versucht worden war, einen Passagierflughafen zu etablieren. Zuvor boten Airlines wie Ryanair und Germania Flüge in den Süden vom Flughafen Magdeburg-Cochstedt aus an.

DLR-Sprecher kann noch nichts sagen zu möglichen Hintergründen

„Wir stehen erst ganz am Anfang und wissen momentan noch nichts zum Vorfall in Cochstedt. Erst wenn die Untersuchungen zum Einsturz abgeschlossen sind, können wir etwas dazu sagen“, erklärt DLR-Pressesprecher Andreas Schütz gegenüber der MZ. Auf dem Gelände in Cochstedt will das DLR ein Nationales Erprobungszentrum für zivile unbemannte Luftfahrtsysteme etablieren. Die Forscher wollen dort unter anderem autonome Drohnen und Hubschrauber testen.

2010 verkaufte das Land den Flughafen an einen Investor aus Dänemark. 2019 hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt dann übernommen. Teilweise sind seitdem große Flugzeuge, wie erst vor einigen Wochen, über der Region zu sehen. Diese Testflüge werden vom DLR gesteuert. (mz)