Feuer in Aschersleben Feuer in Aschersleben: Großeinsatz zu Heiligabend

Aschersleben/MZ - Meterhohe Flammen schlagen in den nächtlichen Himmel hinauf und dicke Rauchwolken ziehen Richtung Giersleben davon. Denn in der Nacht zu Heiligabend brennt es im Ascherslebener Gewerbegebiet an der Güstener Straße. Erneut ist es die Recyclingfirma Fehr Umwelt Ost GmbH, in der erst im November ein überdachtes Freilager voller Kunststoffe in Flammen aufging.
Er habe gleich nebenan bei Mc Donalds gestanden, als es plötzlich rauchte und flackerte, da habe er die Feuerwehr gerufen, erzählt ein Augenzeuge, der gegen 1.30 Uhr die Rettungskräfte informierte. Mehrere Feuerwehren - die aus Aschersleben, Mehringen, Drohndorf und Wilsleben - rücken mit insgesamt elf Fahrzeugen und 60 Kameraden aus, berichtet Marco Kopitz, Sprecher der Polizei im Salzlandkreis.
„Beim Eintreffen der Wehren brannte eine große Lagerhalle in voller Ausdehnung“, erklärt Frank Förster, der Heiligabend diensthabende leitende Beamte im Polizeirevier Salzlandkreis. Das Schlimme daran: In der Halle lagern nach Angaben der Firma mehrere Tonnen gepresster Pappe und Papier sowie Kunststoff-Flaschen. „Dazu“, so Kopitz, „eine hydraulische Pressanlage sowie ein Öltank mit etwa 2.000 Litern Hydrauliköl.“
Immer mehr Einsatzfahrzeuge
Kein Wunder, dass sich die Löscharbeiten da als äußerst schwierig erweisen. Zumal die Halle - das hatte der Einsatzleiter der Feuerwehr der Polizei erklärt - aufgrund der hohen Hitzeentwicklung einsturzgefährdet ist. Und so rücken in der Nacht immer weitere Einsatzfahrzeuge an. Darunter auch eine Drehleiter, die gegen 3.30 Uhr an der Unglücksstelle eintrifft.
Unten am Kreisel Staßfurter Höhe/Tereschkowastraße sperrt derweil ein Polizeiauto die Straße ab. „Hier kommt man nicht durch“, winkt der Polizist hinter dem Lenkrad ab. „Da liegen überall Schläuche auf der Straße.“ Und tatsächlich, die Feuerwehrleute, die das Wasser aus einem Hydranten von der gegenüberliegenden Straßenseite holen, haben zum Schutz der Wasserschläuche Pylonen aufgestellt und ein weithin sichtbares Warnlicht. Noch am Morgen ist die Straße gesperrt, denn die Löscharbeiten dauern an.
Glutnester flammen auf
Immer wieder flammen Glutnester auf, verbringen die Feuerwehrleute ihre Feiertage mit ihrem gefährlichen Job. Noch am zweiten Weihnachtsfeiertag laufen im Radio die Warnungen, dass der Wind sich gedreht habe und der Qualm nun in die Stadt ziehe, es dort zu Geruchsbelästigungen kommt. Die Ascherslebener, so warnen die Radioleute, sollen ihre Fenster deshalb geschlossen halten.
„Verletzte“, so freut sich Frank Förster von der Polizei, „gab es glücklicherweise nicht.“ Dafür belaufe sich der Sachschaden nach ersten Schätzungen auf eine halbe Million Euro. Ein schwerer Schlag, zumal die Recyclingfirma erst Anfang November einen nicht unerheblichen Schaden verkraften musste. Der wurde damals auf rund 60.000 Euro geschätzt. Bei diesem ersten Brand leitete die Polizei zudem Ermittlungen wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung ein.
Das Pikante an der Sache: Das Feuer brach zur gleichen Uhrzeit - nämlich gegen 1.30 Uhr - wie der jetzige Brand aus. Ob es sich dieses Mal wieder um Brandstiftung handelt - die Uhrzeit legt einen solchen Verdacht nahe - kann die Polizei derzeit aber noch nicht bestätigen. „Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.“
