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Ferienspiele in Aschersleben Ferienspiele in Aschersleben: DDR-Adi macht's immer noch vor

Von Harald Vopel 25.07.2014, 20:17
Ferienspiele in Aschersleben: Sport mit Adi in der Sporthalle Bestehornpark
Ferienspiele in Aschersleben: Sport mit Adi in der Sporthalle Bestehornpark Frank Gehrmann Lizenz

aschersleben/MZ - „Ich wollte die Veranstaltung nicht sterben lassen“, sagte am Freitagvormittag Gerhard Adolph in der Sporthalle im Ascherslebener Bestehornpark, in die man von der Herrenbreite wegen des Regens umgezogen war. Und weil er die Veranstaltung nicht sterben lassen will, heißt sein Motto nach wie vor - „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“. Als Moderator der gleichnamigen Sendung im DDR-Kinderfernsehen erlangte Gerhard Adolph als „Adi“ zweifellos Kultstatus. Inzwischen ist er auf dem besten Weg, sogar zum Mythos zu werden - zu einem, der der lebende Beweis dafür ist, dass Sport jung erhält.

10 Uhr - 15 Uhr: 2. Ascherslebener Firmen-Cup im Fußball in der Megawood-Arena

10 Uhr - 17 Uhr: Beach-Volleyball-Turnier, Ranglistenturnier

14 Uhr - 16 Uhr: Kinderreiten auf der Herrenbreite

18 Uhr – 24 Uhr: SAW Hit Arena (Eintritt Abendveranstaltung ab 14 Jahre, Abendkarte 5 Euro)

22.30 Uhr: Höhenfeuerwerk

10 Uhr - 13 Uhr: Bürgerfrühstück mit den Zerbster Blasmusikanten

10 Uhr – 17 Uhr: Beach-Volleyball-Turnier, Ranglistenturnier

10 Uhr – 14 Uhr: Streetball mit der Sportjugend des Landes-Basketballverbandes und den „Aschersleber Tigers“ in der Megawood Arena. (hv)

Am Freitag begeisterte der inzwischen 77-Jährige im Rahmen der 1. Ascherslebener Ferienspiele über 100 Mädchen und Jungen aus den Ascherslebener Kindereinrichtungen. Und das mindestens genau so frisch, unterhaltsam und spannend wie vor 50 Jahren, als „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“ zum ersten Mal über den Bildschirm flimmerte. Anders ist nur, dass die Fernsehkameras seit 1992 nicht mehr dabei sind, dass Adi ohne Assistentin auskommt und dass er einen anderen Trainingsanzug trägt. Das ehemalige Kultobjekt mit dem Adi-Schriftzug auf dem Rücken habe er abgelegt, weil er in dem Teil aus Synthetik - gefertigt im VEB Wattana Lichtenstein - immer so fürchterlich geschwitzt habe, schmunzelt er. Wenn Gerhard Adolph am Freitag ins Schwitzen gekommen sein sollte, dann hat man ihm das jedenfalls nicht angesehen. So wie man ihm nicht ansieht, dass seit dem Tag, an dem er 1959 zum ersten Mal vor einer Fernsehkamera stand, über ein halbes Jahrhundert vergangen ist.

Von Adi gab es immer wieder flotte Sprüche

Die Gymnastik zur Erwärmung zog er gemeinsam mit den Kindern aus den Kitas Knirpsenland, Staßfurter Höhe, Pünktchen und Arche Noah mindestens so geschmeidig durch, wie er mit flotten Sprüchen und der Gabe der verbalen Improvisation genau und immer den richtigen Ton traf. Apropos Improvisation: Oberbürgermeister Andreas Michelmann und die Chefin der „Aschersleber Kulturanstalt“, Beate Kramer, wurden von Adi kurzerhand und ohne Widerspruch zu erwarten zu Jurymitgliedern ernannt. Beide fügten sich - ohne zu murren - und fanden Spaß an der Sache. Genau wie die kleinen Aktiven, die in den Staffelspielen um jeden Meter und jede Sekunde kämpften. Und auch das war nicht anders als in der Vergangenheit. Große Stimmung herrschte nämlich schon in den 1960er- Jahren, als „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“ zum ersten Mal in der ehemaligen Ascherslebener Stadthalle Station gemacht hatte, erinnert sich Gerhard Adolph noch heute.

Wie damals, kann Adi nicht über Langeweile klagen. Bis zu 150 Veranstaltungen im Jahr stehen in seinem Terminkalender, verrät er. So habe er beispielsweise bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi „Spiel ohne Grenzen“ und am vergangenen Wochenende eine Laufveranstaltung in Senftenberg moderiert. Am liebsten seien ihm aber nach wie vor die Auftritte mit den Kindern. Vielleicht auch etwas deshalb, weil nicht selten die Eltern und Großeltern dabei sind. Und die waren ja schließlich einmal sein Publikum und stehen schon mal Schlange, um ein Autogramm von Adi mit nach Hause zu nehmen. Längst ist „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“ auch in den alten Bundesländern angekommen. Dort sei er zwar nicht so bekannt, aber die Stimmung sei genau so gut. Und wenn unter den Zuschauern ehemalige DDR-Bürger sind, dann bleibe ihm das meist nicht verborgen, sagt Gerhard Adolph. Die würden ihn nämlich oft ansprechen, um zu sagen, dass sie in ihrer Kindheit zu denen gehörten, die sonntags, wenn die Sendung lief, vor dem Fernsehen gesessen haben. Darauf musste er am Freitag ebenfalls nicht verzichten. Jedenfalls begrüßte ihn Erzieherin Katja Lemmen mit den Worten: „Wir sind doch mit Ihnen großgeworden.“