1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Familie Lindner sagt Danke: Familie Lindner sagt Danke: Pechvogel hatte noch Glück im Unglück

Familie Lindner sagt Danke Familie Lindner sagt Danke: Pechvogel hatte noch Glück im Unglück

Von Elfi Schurtzmann 11.08.2004, 19:14

Falkenstein/Harz/MZ. - Eigentlich sollte es ein schöner Sonntagabend werden. Sabine und Thomas Lindner saßen gemütlich auf ihrer Terrasse in Ermsleben (Stadt Falkenstein / Harz) und hatten Besuch von Michael Schubert, einem Anglerfreund der Familie. Dann nahm das Unglück seinen Lauf. So gegen 23 Uhr wurde Michael Lindner von einer Hornisse in den Kopf gestochen. "Mein Mann reagierte allergisch und ,Schubi´ - so wird Schubert von seinen Freunden genannt - sagte, dass er mit dem Auto da ist. Dann machten wir uns auf den Weg ins Ascherslebener Krankenhaus", erinnert sich Sabine Lindner. Die Fahrt endete für die drei aber schon auf der Bundesstraße 185 zwischen Ermsleben und Aschersleben. Grund dafür war ein Wildschwein, das in das Auto lief.

Zum Glück hatte der junge Mann sein Handy dabei und benachrichtigte die Polizei und forderte gleichzeitig auch noch einen Krankenwagen an. Denn mittlerweile ging es Thomas Lindner schlechter. Eile war geboten. Die Polizei war schnell zur Stelle, wenig später auch der Krankenwagen. "Ich fuhr mit meinem Mann mit ins Krankenhaus, während ,Schubi´ zurückbleiben musste, um die Formalitäten zu klären. Nicht genug, dass dieser Wildunfall passierte, Michael hatte nämlich um Mitternacht Geburtstag", sagte Frau Lindner, der das alles unendlich Leid tut. So hatten sie sich den Geburtstag eigentlich nicht vorgestellt.

Während Thomas Lindner im Krankenhaus ein Gegenmittel gespritzt bekam und zur Vorsorge noch 24 Stunden im Krankenhaus bleiben musste, suchten die Polizisten nach dem Tier und benachrichtigten zugleich Jäger Paul Brumby aus Ermsleben. Nach gut zwei Stunden war alles erledigt, das 38 Kilogramm schwere Tier erlegt.

Am Auto entstand ein Sachschaden von rund 1 000 Euro, sagt Michael Schubert, der gerade seinen dreiwöchigen Urlaub angetreten hat. "Schubi" ist zurzeit bei der Bundeswehr, kann deshalb den Urlaub auch nicht verschieben. Vielleicht bekomme er ja einen Leihwagen und kann so die restlichen Tage noch mit seiner Freundin Maike verbringen. "Die ganze Zeit passiert nichts und quasi vor der Haustür dann so ein Missgeschick" , sagt der Pechvogel, der großes Glück im Unglück hatte. "Wir hätten alle drei schwer verletzt sein können. Zum Glück ist aber alles glimpflich ausgegangen", ergänzt Thomas Lindner.

Trotzdem ist Sabine Lindner das alles peinlich. "Er hat uns geholfen und dafür ist jetzt sein Auto kaputt. Wir wollen ihm was Gutes tun und ein öffentliches Lob für seine Hilfsbereitschaft ist das Mindeste, was wir tun können. Er kann jederzeit mit unserer Hilfe rechnen", sagt Frau Lindner weiter.

"Ungebetene Haustiere" scheinen sich bei den Lindners aber recht wohl zu fühlen. Zwei Hornissenvölker haben sich schon unterm Dach eingenistet.

In der vergangenen Woche traute Frau Lindner ihren Augen nicht, denn da stand sie vor einem ausgewachsenen Waschbär. Und nun auch noch das Wildschwein.