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Europa-Grundschule Aschersleben Europa-Grundschule Aschersleben: Schüler reisen durch Europa

Von Uwe Kraus 11.05.2015, 17:37
Sportlich gehen die Kinder der Europa-Grundschule auf der Staßfurter Höhe auf den Länder-Parcours.
Sportlich gehen die Kinder der Europa-Grundschule auf der Staßfurter Höhe auf den Länder-Parcours. uwe kraus Lizenz

Aschersleben - „Schneller! Passt auf! Du schafft es!“ Die Anfeuerungsrufe tönen durch die Turnhalle der Europa-Grundschule Staßfurter Höhe. Kein Sportunterricht wie jeder, sondern einen Europa-Parcours gilt es zu absolvieren. „Wir wollen damit unseren Grundschülern den Europagedanken altersgerecht vermitteln“, erklärt Kerstin Deckert, die stellvertretende Grundschulleiterin.

So erleben ihre Schützlinge beim Kasten-Lauf zwischen Medizinbällen, wie sich die Donau durch viele Schlingen vom Schwarzwald bis ans Schwarze Meer zieht. An einem Seil vollziehen sie später nach, dass im Dreieck Österreich-Schweiz-Deutschland hohe Berge zur Alpinistik einladen.

Die Europäische Union feiert jährlich am 9. Mai ihren Europatag. Am 9. Mai 1950 unterbreitete Robert Schuman, damaliger französischer Außenminister, seinen Vorschlag für ein Vereintes Europa als unerlässliche Voraussetzung für die Aufrechterhaltung friedlicher Beziehungen. Heute ist der 9. Mai zum „Europatag“ geworden, der zusammen mit dem Euro, der Europa-Flagge und der Europa-Hymne die Einheit der EU darstellt. Seit vielen Jahren wird in Deutschland rund um den Europatag eine „Europawoche“ durchgeführt. (uk)

Im Mittelpunkt des zweitägigen Europatagprojektes stehen für die Grundschüler die Nachbarländer Deutschlands. So hängt in jedem Klassenraum eine Europakarte, auf der nun wohl alle die neun angrenzenden Staaten finden können. „Uns ist wichtig, dass wir nicht als Lehrerinnen von vorn über das Thema referieren, sondern die Kinder voll mit einbezogen sind.“

Tower und Brandenburger Tor

So galt es nicht nur, den europäischen Hauptstädten vom Eiffelturm über das Brandenburger Tor bis zum Tower Symbole zuzuordnen, sondern erkannten die Grundschüler auch die unterschiedlichen europäischen Autokennzeichen. Sie stellen in ihrem Projekt auch ein Europa-Karten-Spiel her. „Das ist für uns keine einmalige Aktion, sondern reiht sich in unser Schul-programm ein. In allen vier Grundschulklassenstufen vermitteln wir auf dem entsprechenden Niveau Wissen über Europa.“

Im Treppenaufgang der Schule hängt ein eher unscheinbares Schriftstück aus dem vergangenen Oktober. Es bescheinigt mit Unterschrift des sachsen-anhaltischen Kultusministers, dass die Grundschule Europa-Schule sei. Viele Beteiligte erinnern sich, es war ein langer Weg bis zum Titel. Seit 2009 bereitete sich die Schule darauf vor. „Es ist wichtig, die eigene Heimat zu kennen, aber auch, etwas über unsere Nachbarländer zu wissen“, umreißt Kerstin Deckert die Anstrengungen.

Es sei kein Zufall, dass am gleichen Tag die zweite Europaschule in Aschersleben, das Stephaneum, seine Europa-Projekt-Woche startet. „Es gibt durchaus Kontakte zwischen uns.“ Die haben sich ebenso aus der Teilnahme am europäischen Comenius-Projekt zu Schulen in Europa entwickelt, auch, wenn das altersbedingt eher auf die Pädagogen zutrifft. Heute pflegt man noch lockere Briefbeziehungen nach Colmar in Frankreich.

Nachdem gestern der Schulchor die Teilnehmer am Länderfußballturnier und am Spendenlauf verabschiedet hat, gilt es heute, in den Wettkämpfen für die Europaschule einzustehen. „Wir sind beim Fußballturnier natürlich die Deutschen“, jubeln die Grundschüler. Und beim Lauf auf der Herrenbreite rennt Europa durchaus mit. Schließlich kommt der Erlös des Spendenlaufes einem SOS-Kinderdorfs in der EU zugute.

„Dabei werden wir uns auch rein optisch als Europa-Schule präsentieren“, meint Kerstin Deckert und hält die europablauen Polo-Shirts hoch, auf denen das Symbol ihrer Schule verewigt ist. (mz)