Ernst-Bansi-Schule Quedlinburg Ernst-Bansi-Schule Quedlinburg: Training für Rotkäppchen
Stecklenberg/Quedlinburg/MZ. - Drei Tage "Kunstlager" für einige Schüler der Ernst-Bansi-Schule Quedlinburg. Drei Tage Singen, Tanzen und Theater spielen. Das klingt nach jeder Menge Spaß - weit weg von Schule, Unterricht und Stundenplan.
Annette Broede, Cordelia Heuer und Nils Möckel sind die drei Lehrer, die sich mit ihren Schülern in die Abgeschiedenheit des Naturfreundehauses Stecklenberg zurückgezogen haben - zur Endphase der Probenarbeit, denn am 05. Dezember hat der "Adventsnachmittag" für Eltern, Großeltern, Geschwister, Lehrer und Gäste Premiere. Dann werden die Schüler zeigen, dass sie noch ein bisschen mehr können, als "nur" Lesen, Schreiben und Rechnen.
Annette Broede ist es wichtig, "dass Schüler und Lehrer etwas gemeinsam machen". Die Lehrer sieht sie dabei als Teil des Ganzen, denn die Schüler sollen sich selber produzieren, aktiv einbringen und ihre Kreativität entwickeln. Was nach jeder Menge Spaß klingt, ist ernsthafte Probenarbeit, denn zur Premiere wollen die Schüler ein anspruchsvolles Programm zeigen, das Lieder, Tänze und Schauspiel miteinander verknüpft und kein "Nummernprogramm" sein soll. In Gemeinschaftsarbeit ist der "Adventsnachmittag" entstanden, und so wird er auch präsentiert. Keiner wird im Mittelpunkt stehen.
Die Theatergruppe hat sich den Gemeindesaal von Stecklenberg als Probenraum auserkoren. Hier gibt es eine richtige Bühne, und der alte Saal strahlt mit seinem "angestaubten" Charme ein bisschen Theateratmosphäre aus. "Eine Märchenstunde mit den Gebrüdern Grimm" wird für das Weihnachtsprogramm geprobt.
Thomas und Martin schlüpfen in die Rollen von Jacob und Wilhelm Grimm. Sie nehmen die Zuschauer mit in das Jahr 1812, auf eine Reise in ein kleines Dorf. Dort erzählt ihnen eine Bäuerin Märchen, die sie in ihrer berühmten Sammlung verewigen werden. Die Geschichten um "Schneeweißchen und Rosenrot" und das "Rotkäppchen" werden von der Bäuerin nicht nur erzählt, sondern auch gespielt.
Nils Möckel gibt immer wieder Hinweise und korrigiert, damit zur Premiere Mimik, Gestik und Stimmen der kleinen Schauspieler publikumswirksam rüberkommen. Spätestens, wenn das Rotkäppchen die Bühne betritt, werden einige Zuschauer lächeln, denn das kleine Mädchen mit der roten Kappe heißt im wirklichen Leben Sebastian und die Großmutter hört auf den Namen Christian. "Wir haben zu wenig Mädchen", erklärt Nils Möckel mit einem Schmunzeln die ungewöhnliche Besetzung.
Für das Singen ist Cordelia Heuer zuständig. Sie leitet den Schulchor, der für das Programm fröhliche, besinnliche und englische Weihnachtslieder einstudiert. Und nach jedem gelungenen Programm, werden für das nächste Jahr die Ziele höher gesteckt.
Zum ersten Mal dabei ist die Tanzgruppe, die von Annette Broede betreut wird. Auch hier haben sich Schüler und Lehrerin ehrgeizige Ziele gesteckt.In die Zeit der Renaissance wird ein Tanz führen und die symbolische Brücke für den Auftritt der Gebrüder Grimm schlagen. Von der Renaissance geht es dann wieder in unsere Zeit. Wer mit den Zeit- und Schrittwechseln so seine Probleme hat, braucht nur auf Paul zu schauen. Paul liegt das Tanzen im Blut. Der Schüler der 6. Klasse ist begeisterter und aktiver Tänzer.
Am 05. Dezember soll auf und hinter der Bühne alles klappen, wenn Josephine, Oliver, Kathrin und all die anderen Akteure ins Rampenlicht treten - natürlich mit Lampenfieber. Aber das gehört einfach dazu, weiß auch Annette Broede.