Clubkino im Filmpalast Einbau eines Clubkinos im Filmpalast in Aschersleben: Der Großteil der Arbeit ist geschafft

Aschersleben - Es gehört noch etwas Fantasie dazu, sich das künftige Clubkino vorzustellen: Die Wände sind frisch geputzt, aber noch nackt. Genau wie der Fußboden. Die Bauleute der Bauunternehmung Groffik sind gerade raus und haben Platz gemacht für Trockenbauer und Elektriker.
Kino-Betreiber Matthias Ude investiert rund 300.000 Euro
Matthias Uhde, Betreiber des Ascherslebener Kinos, investiert rund 300.000 Euro in die Einrichtung, wie es sie ähnlich schon einmal zu DDR-Zeiten gegeben hat. Er wirkt etwas unzufrieden, denn es geht langsamer voran, als er sich das vorgestellt hatte.
Den Wunsch vieler Ascherslebener umzusetzen, erfordert Langmut und vor allem sehr viel Aufwand, wie er jetzt weiß. „Man sieht nur einen Raum, aber was dahintersteckt, ist Wahnsinn“, sagt er.
So musste der Fußboden etwa einen halben Meter tief ausgeschachtet werden, um eine entsprechende Raumhöhe zu erreichen.
Eine besondere Herausforderung war es, einen zweiten Fluchtweg zu schaffen
Beim Abriss der alten Trockenwände kamen Unmengen von Schutt und Unrat zum Vorschein, die in den Zwischenräumen lagerten. Doch die größte Schwierigkeit bestand darin, einen zweiten Fluchtweg zu schaffen. Auch die vorgeschriebene Be- und Entlüftung ist „ein Riesenprojekt“, so Uhde.
Und: Die Auftragsbücher der Handwerksfirmen sind so voll, dass sich der Baubeginn immer wieder verzögerte. „Eigentlich sollte es eine Winterbaustelle werden“ sagt Uhde und fügt hinzu: „Wenn ich nichts gemacht hätte, würde es mir besser gehen.“
Das Clubkino wird 35 Plätze haben, verteilt an Tischen mit Drehsesseln
Beim Blick in die nahe Zukunft scheinen dann doch wieder Freude und Leidenschaft des Kinobetreibers durch. Er sieht den Raum schon vor sich: mit 35 Plätzen, verteilt an Tischchen mit Drehsesseln, er sieht schon den Teppichboden, die große Leinwand und die Bar.
Damit das Clubkino auch für Familienfeiern genutzt werden kann, wird es zusätzlich eine lange Tafel geben. Ein spezielles Lichtkonzept soll eine besondere Atmosphäre schaffen. „Der Mädelsabend geht dann also auch in rosa“, sagt Uhde lachend.
Anmeldungen haben er und seine Frau Heidrun übrigens schon auf dem Tisch. „Etliche Firmen möchten ihre Weihnachtsfeier bei uns machen“, sagt er. Bis dahin wird das kleine Kino im Keller wohl fertig sein. Er rechnet mit November.
Matthias Ude hofft, dass das Clubkino im November fertig ist
Und so aufwendig und teuer das Projekt auch ist, „das Haus wird aufgewertet“, so Uhde, der sich über die Treue des Publikums freut. Etwa 80.000 Besucher seien es pro Jahr, die ins Kino am Markt gehen.
Wenn die vier Säle um einen weiteren, wenn auch kleinen Saal erweitert werden, dann bringe das mehr Vielfalt bei der Filmauswahl. „Ideen, das Clubkino zu nutzen, gibt es viele.“
Auch von außen wird es demnächst einen Hinweis auf das Clubkino geben. Junge Leute aus dem Jugendklub Elf werden auf Anregung von Schulleiter Klaus Winter die beschmierte Wand in der Mönchgasse mit passenden Motiven besprühen und neu gestalten. (mz)