Ein Geheimtipp, der längst keiner mehr ist
Falkenstein/Harz/MZ. - Nur an zwei Tagen findet dieser mittlerweile zur Tradition gewordene Markt im Advent statt. Bia und Konrad, die beiden Burgesel, hatten dafür extra eine Weihnachtsmannzipfelmütze zwischen den langen Ohren aufgesetzt bekommen, die Feuerzangenbowle brodelte in einem riesigen Kessel über offenem Feuer, und in der Luft hing ein Duft von Kreppelchen und deftigen Verführungen, zum Beispiel Grünkohl und Würstchen. Die Burgfrauen hatten bergeweise Kartoffeln, die letzten Kürbisse, die im Burggarten gereift waren, und Möhren für knusprige Kartoffelkürbispuffer gerieben. Eine Spezialität des Hauses. Und während sich die Gäste all diesen Genüssen hingaben, sang Bianca Graf traditionelle Weihnachtslieder. Kurz und knapp: Es war für jeden etwas da, und auch die Stimmung konnte weihnachtlicher nicht sein.
Doch nicht nur für das leibliche Wohl sorgten die Burgbewohner, auch Händler und Handwerker boten in mittelalterlichen Gewändern ihre Waren in den warmen Gewölbekellern der Burg feil. Unikate der Töpferkunst waren genauso beliebt wie die handgeschliffenen Glaswaren. Viele der Händler sind jedes Jahr auf der Konradsburg zu finden. So zum Beispiel der Miniaturschnitzer Lothar Lauterbach, der mit seinen bearbeiteten Obstkernen bereits im Guinnessbuch der Rekorde steht, oder Elke Gründemann aus Lindena, die mit ihrer Glaswerkstatt schon seit dem ersten Weihnachtsmarkt dabei ist. Auch die Gruppe "Scherbelhaufen", die mit ihrer mittelalterlichen Musik die Leute verzückt, oder der Gaukler Rebasus Funkenflug, der mit Alt und Jung seine Späße treibt, sind keine Unbekannten bei den Festen auf der Burg.
Zu den Höhepunkten des Festes gehörte ganz sicher eine besondere Überraschung am Nachmittag: das Engelchen, das neben dem Weihnachtsmann in der Eselskutsche saß und den Gästen nicht nur zuwinkte, sondern die Kleinen reich mit Süßigkeiten beschenkte.