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Drosihn-Villa Drosihn-Villa in Aschersleben: Pauken an der Lindenstraße

02.11.2017, 12:55
Das Ensemble von der Hofseite aus. Alle drei Gebäudeteile - historisch und modern - sind miteinander verbunden.
Das Ensemble von der Hofseite aus. Alle drei Gebäudeteile - historisch und modern - sind miteinander verbunden. Detlef Anders

Aschersleben - Den ersten Praxistest haben die neuen Räume schon bestanden. Seit September wird hier bereits gelernt und gelehrt. Am Mittwoch nun  hat das Institut für Weiterbildung in der Krankenpflege (IWK) in der Lindenstraße das Ensemble auch offiziell und im Beisein vieler Gäste eingeweiht.

Drosihn-Villa in Aschersleben: Alt und Neu wird verbunden

Der Gebäudekomplex aus Villa, ehemaligem Speicher und einem Neubau auf dem hinteren Teil des Grundstücks ist nicht nur  gelungene Architektur, die  Alt und Neu in harmonischer Weise verbindet.

Er schafft gleichzeitig gute Lehr- und Lernbedingungen für künftige Altenpfleger und Altenpflegehelfer, Physiotherapeuten, Heilerziehungspfleger, Ergotherapeuten und Erzieher.

Zudem ist das IWK aber auch Weiterbildungsstätte zum Beispiel für Praxisanleiter.

Drosihn-Villa in Aschersleben: Investitionen ohne Zuschüsse

Wie die Eigenmittel der Stiftung Deutscher Angestellten Akademien (DAA) angelegt wurden, davon konnten sich die Gäste während einer Feierstunde selbst ein Bild machen.

Stiftungsvorstand Christoph Meister berichtete, dass die Investition aus eigener Kraft ohne Zuschüsse gestemmt wurde und  betonte, wie wichtig soziale Infrastruktur auch und gerade im ländlichen Raum sei.

Institutsleiterin Ines Quaiser bekräftigte das, indem sie sagte: „Im ländlichen Raum werden die frisch Ausgebildeten als erstes gebraucht. Wir möchten sie hierbehalten und damit unsere Perspektiven sichern.“

Drosihn-Villa in Aschersleben: Aufwertung mit dem Bildungsstandort

So empfindet  es auch die stellvertretende Oberbürgermeisterin Ria Uhlig, die  Aschersleben mit dem Bildungsstandort aufgewertet sieht und ausdrücklich dazu aufforderte, die Möglichkeiten, die die Stadt bietet, auch zu nutzen.

Uhlig und Quaiser verbindet eine gute Zusammenarbeit, denn zwischenzeitlich  arbeitete das IWK im städtischen Bestehornpark an der Wilhelmstraße. 

Zu der  Zeit war das Institut  gewachsen und über vier  Häuser verteilt. Wieder unter einem Dach zu wirken, war eine Option, über die  das IWK nicht lange nachdenken musste. Genauso wenig aber auch  darüber, in die kurz zuvor erworbenen eigenen Gebäude - nämlich die Lindenstraße 34 und 36 - zu investieren. 

Drosihn-Villa in Aschersleben: Auffrischung und Entkernung

Das 1894 errichtete Haus Nummer 34 gehörte einst dem Saatgutproduzenten  Friedrich Albert Drosihn. Während die Villa lediglich eine Auffrischung brauchte, musste das  benachbarte Gebäude, ein Saatgutspeicher, vollständig entkernt und von Grund auf saniert werden.

Hier befinden sich nun eine öffentlich zugängliche  Cafeteria und  eine Aula. Von der Villa aus, in der auch die IWK-Schulleitung für ganz Sachsen-Anhalt untergebracht ist, führt eine gläserne Brücke ins Nachbarhaus.

Zur Rückseite hin schmiegt sich ein moderner, lichtdurchfluteter  Neubau an, der acht Unterrichtsräume  beherbergt. Von 2013 bis 2017 wurde gebaut, Architekt war Torsten Lütkeschümer.  Von 1 500 Schülern, die jährlich am IWK ausgebildet werden, lernen 400 in Aschersleben. Das IWK arbeitet bundesweit an 16 Standorten. Hauptsitz  der gemeinnützigen GmbH  ist Delmenhorst. (mz)