1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Dreharbeiten in Westdorf : Dreharbeiten in Westdorf : Hollywood an der Eine

Dreharbeiten in Westdorf  Dreharbeiten in Westdorf : Hollywood an der Eine

Von Thorsten Köhler 29.08.2018, 09:57
Sabine Wenzel (2.v.l.) steht vor der Kamera Rede und Antwort.
Sabine Wenzel (2.v.l.) steht vor der Kamera Rede und Antwort. gehrmann

Westdorf - Das Festzelt steht schon. Wegen der Wärme wird eine Seitenplane aufgerollt. Bänke werden herangefahren und aufgebaut, Girlanden und Luftballons angebracht.

Einige Westdorfer, unterstützt von Heimatverein, bereiten das Bäumchenfest vor.

Es ist eigentlich so wie in den acht Jahren zuvor. Doch mit einem Unterschied: Diesmal werden die Vorbereitungen von einem Kamerateam vom MDR-Fernsehen aufgenommen.

Denn die Westdorfer sind die Hauptdarsteller in der Serie „Unser Dorf hat Wochenende“.

Dreharbeiten in Westdorf: Gefilmt wurde an wichtigen Orten

Zwei Kamerateams waren ein Wochenende lang im Ascherslebener Ortsteil unterwegs.

Gedreht wurde unter anderem beim Tierarzt Jürgen Krüger, der Friseuse Ingrid Kermer, die ihr Geschäft seit 20 Jahren in Westdorf hat, der Feuerwehr, dem Männergesangsverein Constantia, beim Training im Springreiten auf dem Gelände eines Reit- und Ausbildungsstalls sowie beim Heimatverein.

„Uns geht es um Westdorfer, die sich für ihren Ort engagieren“, erklärt Jana Eschrich, eine der Autoren.

„Aber auch Lebensgefühl, Alltag und Höhepunkte, Miteinander und Zankereien, Freuden und Sorgen, skurrile und emotionale Momente von Dorfbewohnern sind in der Sendung zu sehen.

Wir stellen dabei wechselweise Orte aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt vor. Die Orte können sich bei uns bewerben“, sagt sie weiter.

Dreharbeiten in Westdorf: Axel Schmidt war Initiator

Und beworben hat sich für Westdorf Axel Schmidt in Abstimmung mit dem Heimatverein.

„Ich hatte schon einige Beiträge der Sendereihe gesehen und fand die Idee gut. Ich habe das dann beim Heimatverein angesprochen und vorgeschlagen, dass wir uns als Ort bewerben, was dann auch passierte. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass Sachsen-Anhalt in der Sendung etwas unterrepräsentiert ist“, blickt er zurück.

„Das war gut ein halbes Jahr her. Seit dem haben wir nichts mehr vom MDR gehört.“

Dreharbeiten in Westdorf: Nach einem halben Jahr ging alles sehr schnell

Doch dann ging alles sehr schnell. Das Fernsehteam war vor Ort, sprach mit Mitgliedern des Vereins und verständigte sich darüber, was und wo gedreht wird.

„Ein Straßenfest hatten wir glaube ich noch nicht“, sagt Jana Eschrich.

„Auch was die Feuerwehr auf die Beine stellt, ist nicht alltäglich. Und die Tierarztpraxis ist erwähnenswert. Jürgen Krüger hat Leute im Dorf angesprochen, ob sie nicht bei ihm arbeiten wollen. So ist er wohl der größte Arbeitgeber im Ort“, schildert die Autorin.

Dreharbeiten in Westdorf: Dinge, die den Ort ausmachen

Das seien Dinge, die den Ort ausmachen. Und das wolle man auch darstellen.

„Der Zusammenhalt im Dorf ist größer als in der Stadt. Und das wollen wir auch mit der Sendung fördern. Das hat dann auch eine gewisse Nachhaltigkeit“, schätzt Jana Eschrich ein.

Mittlerweile gehen die Vorbereitungen des Bäumchenfestes weiter. Während des Drehens werden immer wieder Fragen an die Westdorfer gestellt. „Wir machen das so, damit es authentisch wirkt“, sag Jana Eschrich.

Dreharbeiten in Westdorf: Warum das Fest Bäumchenfest heißt

Vor der Kamera steht auch Sabine Wenzel, die Initiatorin des Bäumchenfestes. Bäumchenfest übrigens deshalb, weil die drei Straßen, deren Bewohner gemeinsam feiern, Ahorn-, Akazien- und Lindenweg heißen.

„Es war eine spontane Idee vor neun Jahren. Wir wollten uns treffen, reden und die Nachbarschaft pflegen“, erinnert sie sich.

„Früher, als die Kinder noch klein waren, hat man oft miteinander gesprochen - eben durch die Kinder. Doch das fiel weg, als sie größer wurden oder schon aus dem Haus sind“, weiß Sabine Wenzel.

„Wir wollten das wieder intensivieren und treffen uns nun regelmäßig am Haferschuppen.“

Geselligkeit und Spaß unter anderem beim Bierfass- oder Topflappenweitwurf stehen im Mittelpunkt.

Zwischen fünf und sechs Stunden Material wurde aufgenommen. „Daraus werden dann 30 Minuten Sendezeit“, weiß Jana Eschrich.

Die Sendung wird am Sonntag, 2. September, ab 9 Uhr im MDR-Fernsehen gezeigt. (mz)