"Neue Völkerwanderung" "Die neue Völkerwanderung" von Asfa-Wossen Asserate: Äthiopier beschreibt Flüchtlinge aus Afrika

Aschersleben - „Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten“, sagt Prinz Asfa-Wossen Asserate und hat diese Aussage auch als Titel für sein Buch über die neue Völkerwanderung ausgewählt. Das stellt er auf Einladung der Kulturzeit-Event-Gesellschaft am Sonnabend, 27. Oktober, in Aschersleben vor: ab 20 Uhr bei einer Lesung in der Weißen Villa.
Großneffe des äthiopischen Kaisers Haile Selassie
Der Prinz ist ein Bestsellerautor und gilt als politischer Analyst. Als Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie und Urenkel der Kaiserin Menen Asfaw ist er Angehöriger des entthronten äthiopischen Kaiserhauses.
Doch seine Familiengeschichte ist eine traurige. Mit Beginn der kommunistischen Revolution in Äthiopien 1974 wurde sein Vater ohne Gerichtsverhandlung hingerichtet, die Familie verhaftet. Seine Mutter und viele seiner Geschwister wurden jahrelang ohne Kontakt zur Außenwelt und unter häufiger Bedrohung gefangen gehalten.
Asfa-Wossen studierte und promovierte in Westdeutschland
Asfa-Wossen hatte Glück. Er studierte gerade in Deutschland, wo er auch den Doktor der Philosophie machte. Doch er durfte sein Heimatland nicht mehr betreten. Erst nach dem Sturz des Mengistu-Regimes 1991 konnte er nach Äthiopien zurück.
Doch Afrika hatte er immer in seinem Herzen. Schon 1976 gründete der Prinz die erste Menschenrechtsorganisation für sein Heimatland. Seit 1983 - vorher war er Chef der Presseabteilung der Düsseldorfer Messe - arbeitet er für deutsche Unternehmen und Parteien als Berater in Sachen Afrika und Naher Osten, gilt er doch als Kenner der politischen und kulturellen Gegebenheiten dort.
In seinem Buch fordert Asfa-Wossen eine andere Flüchtlingspolitik
Mit seinem Buch „Die neue Völkerwanderung“ möchte Asfa-Wossen Asserate zum Umdenken in Sachen Flüchtlingspolitik aufrufen. Entwicklungshilfe und immer neue Hilfsorganisationen versuchen seit vielen Jahren, die katastrophalen Zustände in Afrika zu ändern. Die Spendenbereitschaft ist hoch. Doch hilft das wirklich? Prinz Asfa-Wossen Asserate sagt: „Nein!“ Denn: „Nach wie vor sind Korruption, Misswirtschaft und Unterdrückung Alltag in Afrika.“
Der Prinz kennt die Missstände in seiner alten Heimat ganz genau. In seinem Buch „Die neue Völkerwanderung: Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten“ schildert er aber nicht nur die aktuellen Situationen und Hintergründe, er zeigt auch Lösungsmöglichkeiten auf.
Kulturzeit-Event-Gesellschaft organisierte Lesung in Aschersleben
Der Autor erweise sich als Kenner der afrikanischen Geschichte der letzten 150 Jahre und als ein Mann, der die Zusammenhänge zwischen der afrikanisch-europäischen Verbindung und den afrikanischen Flüchtlingsströmen sehr verständnisvoll zu schildern vermag.
Der Bestsellerautor sei ein Mann, der es durch seine Biografie ebenso wie durch seine Persönlichkeit verstehe, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen und mit verständlichen Worten eine sehr komplizierte weltpolitische Situation zu erläutern, erklären die Organisatoren der Lesung, die sich freuen, ihn nach Aschersleben holen zu können.
Er sei ein Mensch mit Sachverstand und Visionen, ein Kenner der Materie und ein unterhaltsamer Erzähler. Die Lesung beginnt Sonnabend, 27. Oktober, 20 Uhr in der Weißen Villa. Karten gibt es im MZ-Service-Center, in der Tourist-Info und an der Abendkasse. (mz)