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Die kleinen Bonbons zwischendurch

Von SUSANNE THON 14.01.2009, 17:12

STASSFURT/MZ. - Die Veranstaltung am 1. Januar wie eh und je ein Selbstläufer. Was bis März folgt, sind weitere Konzerte, Ausstellungen, Schauspiele, eine Diavisionsshow, Lesung und nicht zuletzt der Theaterball.

Und auch der große Rest des Jahres verspricht alles andere als langweilig zu werden. "Der Plan ist so ziemlich fertig." Das erstaunt selbst die Theaterleiterin, die das Hauptaugenmerk auf Kleinkunst legt, bewusst eine andere Schiene fährt als andere Kulturhäuser in der Umgebung. "Wir müssen ein bisschen was anders machen", findet sie es wichtig, dass sich die Profile der benachbarten Spielstätten unterscheiden. Der Vielfalt wegen. Doch auch der finanzielle Aspekt spiele hierbei eine nicht zu außer Acht lassende Rolle, würde eine um die andere Großveranstaltungen über kurz oder lang das Budget sprengen. Selbst wenn dem Haus Unterstützung seitens des Landkreises, der Stadt und des Fördervereins zuteil wird, der sich seit Jahren aktiv für den Erhalt des Theaters einsetzt.

Ein Theater, das für die Besucher bereits Ende des Monats ein ganz besonderes Bonbon bereithält, geht Kramer auf die Lesung mit Winfried Glatzeder ein, der am 30. Januar Sequenzen aus seiner Autobiographie zum Besten geben wird. "Das wird alles andere als trocken", freut sich die Theaterleiterin auf das Gastspiel des beliebten DDR-Schauspielers, bekannt geworden durch den Kultfilm "Paul und Paula". "Nachdem die Landesliteraturtage so gut gelaufen sind, möchten wir weiter in diese Richtung gehen", plant sie nach Glatzeder, Wladimir Kaminer im Herbst ein zweites Mal einzuladen, nachdem dieser bereits im vergangenen Jahr für ein volles Haus gesorgt hat.

Neben ihm geben sich aber noch andere "alte Bekannte" die Klinke in die Hand. So Gina Pietsch, denn die "Brechtgeschichte geht weiter" mit einem "Brechtigen Konzert", das den Februar im Salzlandtheater einläutet. Auch Kristin Dembny ist den regelmäßigen Theaterbesuchern nicht fremd. Im März kommt sie mit neuen Bildern nach Staßfurt. "Die gelenkige Moralvorstellung des Pfefferminzprinzen" heißt die Ausstellung, deren Titel allein schon neugierig macht. "Sie gehört einfach dazu", meint Kramer zur Künstlerin, "mit ihr habe ich angefangen, die Galerie zu beleben", erinnert sich die Chefin an ihre Anfänge im Salzlandtheater. Dort findet Ende März übrigens der Theaterball statt. Ganz im Stile der Goldenen 20er Jahre mit Musik vom Charleston bis zum Swing, vom Tango bis zum Stepp. Mit Damen, die Fächer und Herren, die Monokel tragen. "Das Charlestonkleid werde ich auch anziehen", reiht sich Kramer da ein.

"Ich möchte auch junge Leute ansprechen", hat sie ein klares Ziel vor Augen. "Und, dass das Haus über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wird, sich im ganzen Salzlandkreis einen Namen macht." "Von der Kultur zehrt man. Sie bringt einen im Leben weiter", weiß die Theaterleiterin und so gehen ihr auch die Ideen nicht aus, bastelt sie gerade am Programm für das Ende April, Anfang Mai geplante Kleinkunstfestival. Und auch die Bauarbeiten - neugestaltet sind bereits Foyer und Galerie - gehen straff weiter. "Es ist eben noch lange nicht Schluss."

Salzlandtheater Staßfurt, Tränental 6, 39418 Staßfurt, Telefon 03925 / 32 00 17, Öffnungszeiten: montags bis donnerstags 8 bis 17 Uhr, freitags bis 13 Uhr.