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Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg: Neuanfang mit Großprojekt

Von Gerd Alpermann 29.11.2002, 17:53

Quedlinburg/MZ. - Das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg hat mit der Vereinsgründung am Freitag einen neuen Träger. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die das Zentrum in den zurückliegenden Monaten der Ungewissheit unterstützte, hat für den Neuanfang gleich ein Großprojekt beigesteuert, wie Geschäftsführer Dr. Robert Knüppel bei der Gründungsveranstaltung in Palais Salfeld mitteilte. Das Fachwerkzentrum wird die Bauforschung für das Schloss Stolberg im Harz übernehmen, das vor wenigen Tagen in das alleinige Eigentum der DSD übergegangen ist, um es vor dem Verfall zu schützen.

Das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg war im Jahre 1999 als Außenstelle des Zentrums für Handwerk und Denkmalpflege Fulda gegründet worden. Als das Zentrum in Fulda Insolvenz anmelden musste, war auch die Zukunft der Quedlinburger Außenstelle ungewiss. Die DSD engagierte sich daraufhin für eine Übergangszeit für den Erhalt und ist auch jetzt Gründungsmitglied des Trägervereins. Trotz der ungewissen Zukunft wurde die Arbeit des Fachwerkzentrums unter der Leitung von Claudia Hennrich fortgesetzt. Projekte, unter anderem der Weiterbildung und der Bauforschung sowie die Unterstützung der Jugendbauhütte der DSD in Quedlinburg, waren Ausdruck des gemeinsamen Willens, das einmal begonnene Werk fortzusetzen.

Sachsen-Anhalts Bauminister Karl-Heinz Daehre sprach von einer tragfähigen und zukunftssicheren Lösung, die gefunden worden ist. Er versprach, dass vom Land weiter Unterstützung für das Fachwerkzentrum kommen wird. Gegenüber Bürgermeister Eberhard Brecht sicherte er zu, dass der Kongress städtebaulicher Denkmalschutz, der in diesem Jahr ausnahmsweise in Magdeburg durchgeführt wurde, 2003 wieder in Quedlinburg stattfindet. Eberhard Brecht brachte seinerseits seine Freude zum Ausdruck, dass das Fachwerkzentrum der Stadt Quedlinburg erhalten bleibt. Aufgrund seiner als Welterbe anerkannten Fachwerksubstanz gehörten Zentrum und Stadt einfach zusammen.

Als Partner des Deutschen Fachwerkzentrum bekannte sich der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Dr. Fritz Brickwedde, zur weiteren intensiven Zusammenarbeit. Mit zwei Anschubfinanzierungen habe die Bundesstiftung Chancen gemeinsamer Interessen ausgelotet. Als ein Ergebnis werde als neues Projekt ein Fachwerk-Lehrpfad durch Quedlinburg mit gefördert.

Ein Dank ging an alle, die das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg ebenfalls in der schwierigen Phase beistanden und weiter unterstützen, unter anderem die Norddeutsche und die Mitteldeutsche Landesbank, die Kreissparkasse Quedlinburg sowie das Landesamt für Denkmalpflege.