Der Gründer "Aschers-wir-leben S04" Der Gründer "Aschers-wir-leben S04": 40 Schalke-Fans kamen

Aschersleben - Ein Spiel des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 im Fernsehen verpassen? So gut wie undenkbar. Und wenn die Knappen in Wolfsburg oder Leipzig spielen, dann sitzen Bernd Wagner, Steffen Müller, Andreas Gottschalk und dessen Sohn Alexander auch schon mal auf der Tribüne. Selbst die Stadionluft auf Schalke haben sich die vier Ascherslebener bereits um die Nase wehen lassen.
Dann stellten sie sich aber die Frage, ob es in Aschersleben und der Umgebung nicht doch noch weitere Fans gibt, deren Fußballherz für die Kicker aus Gelsenkirchen schlägt. Und ob man nicht einen Verein gründen könnte. Am Ende machten sie einfach die Probe aufs Exempel. Schließlich weht auf manchem Grundstück oder im Kleingarten eine Schalke-Fahne.
Der Gründer „Aschers-wir-leben S04“: Fünf Frauen sind mit dabei
Einladungen für ein Fantreffen wurden verteilt und vermeintlich Gleichgesinnte einfach angesprochen. Am 1. November war es schließlich soweit: Im Vereinshaus des Geflügelzuchtvereins Askania an der Ermslebener Straße warteten die Organisatoren auf die Eingeladenen.
„Zunächst hatten wir mit sechs oder sieben Leuten gerechnet“, sagt Andreas Gottschalk. Aber dann seien es immer mehr geworden. Erst 20, dann 30 und am Ende waren es sogar 40. Der Jüngste 18 - der Älteste 78. Und auch fünf Frauen waren mit von der Partie.
Der Gründer „Aschers-wir-leben S04“: Jetzt unter den 860 Fanclubs
Schließlich wurde die Veranstaltung tatsächlich zur Gründung eines Vereins. Er trägt den Namen „Aschers-wir-leben S04“. Man einigte sich, dass man kein eingetragener Verein sein wolle, dafür gehöre man jetzt zu den über 860 Fanclubs, die im Schalker Fan-Club Verband organisiert sind, erklärt Andreas Gottschalk, der zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde - von allen 37 Versammlungsteilnehmern, die sich spontan für eine Vereinsmitgliedschaft entschieden hatten.
Gottschalks Leidenschaft für den FC Schalke 04 ergab sich schon 1965 - dem Gründungsjahr der Bundesliga. Zunächst aber nicht, weil die Kicker aus dem Ruhrpott besonders gut spielten - was sie sowieso taten, sondern vielmehr, weil er als Elfjähriger den Namen des damaligen Schalker Stadions - nämlich Glückauf-Kampfbahn - so toll fand. Und irgendwann ließ ihn das Schalke-Virus nicht mehr los.
Der Gründer „Aschers-wir-leben S04“: Traditionsmannschaft des FC Schalke kam
Kurz nach der Wende gelang Gottschalk sogar ein besonderer Coup. Als jemand in seinem damaligen Verein Grün-Weiß Schadeleben scherzte, dass man mal die Schalker einladen müsste, erklärte Gottschalk, dass er genau das machen werde.
„Na gut“, sagt er heute. Die Erste des FC Schalke sei dann zu teuer gewesen, und die Sicherheitsvorschriften hätte man auch nicht erfüllen können. Aber die Traditionsmannschaft des FC Schalke nahm die Einladung an. „Und die wurde in Schadeleben von 2.154 zahlenden Zuschauern bejubelt“, weiß Andreas Gottschalk noch ganz genau. J
etzt freue er sich erst einmal auf die Arbeit im neuen Fan-Verein. Und er hofft, dass vielleicht weitere Schalke-Fans beitreten werden. Die nächste Mitgliederversammlung sei für den Januar geplant, so der Vorsitzende.
Zum Vorstand des Vereins „Aschers- wir-leben S04“ gehören außerdem Kerstin Walther, Steven Weber, Alexander Gottschalk, Bernd Wagner und Steffen Müller. In der Revisionskommission arbeiten Bärbel Viol und Susanne Kuntze. (mz)