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Da hätte sich auch Bolle amüsiert

Von PETER ROSENHAHN 16.11.2008, 15:58

ASCHERSLEBEN/MZ. - Nachdem auf dem Markt die Schlüsselübergabe ans Prinzenpaar Klaus II. / Oda I. erfolgt war, ging nun dort im 100 Jahre gewordenen Haus der Fasching weiter. Das Sessionsmotto "Jubel, Stimmung und Hurra - der ACC ist wieder da" verkündend und ihre Proklamation vom 11.11. ergänzend, gaben Prinz und Prinzessin noch die Kussfreiheit bekannt.

Auf solche Stunden voller Frohsinn stimmt dann jedes Mal schon der Auftakt der Veranstaltungen ein. Wenn da winkend und Fahnen schwenkend die vom ACC in den Saal kommen, das Prinzenpaar unter Jubel und Beifall erscheint, der Narrhalla-Marsch - die Hymne der fünften Jahreszeit - fortissimo aus dem Lautsprecher schmettert, das Publikum ebenso fortissimo applaudiert, Papiergirlanden und Konfetti vom Balkon herunterregnen, "helau" und "alaaf" gerufen wird, die Tänzerinnen der Prinzengarde biegsam und schmiegsam, strahlend und schön, ebenmäßig und kokett im gleißenden Licht beim Eröffnungstanz staccato ihre Beine schmeißen - also dann kann sich kaum jemand dieser Erlebnisfülle entziehen.

Wenngleich nicht ganz so, aber so ungefähr war es auch diesmal. Beim Einmarsch vorneweg ACC-Präsidentin Renate Hohmann und ihr Stellvertreter Günther Bausbach, dann Elferrat, Damengarde und Lolli-Pops, danach die von der hübschen Doreen Wolf angeführte Prinzengarde, und bevor das Prinzenpaar kam, kam Andreas Rossa mit der ACC-Standarte in den Saal.

Die Bernburger / Leipziger Band USW "Die Partyrocker" spielte wenig später zur ersten Tanzrunde. Bei der Musik von Teresa Biedermann, Katjuscha Schildhauer, Matthias Genz, Rio de Kny, Marco Wendelt und Band-Chef Mathias Jettschat ließen manche Paare kaum einen Tanz aus. Eröffnet worden war der Reigen vom Prinzenpaar. Zuvor hatten mit ihrem Marschtanz die acht jungen Frauen der von Judith Styppa geleiteten Prinzengarde ein weiteres Mal das Publikum begeistert. Wie später ebenso den acht der von Brigitta Lotz geführten Damengarde das gelang. Sie kamen sozusagen als Kerzen daher - Kostüme, die anlässlich des 40. ACC-Jubiläums im Vorjahr entstanden und Beiwerk zu einer überdimensionierten Geburtstagstorte waren.

Dann die zehn Lolli-Pops von Gudrun Hänchen. Bei ihrer Attraktivität und reizvollen Matrosenkluft, in der sie steckten, hätte sich glatt reimen lassen: "Das wär der schönste aller Jobs, als Kapitän bei den Lolli-Pops."

Wenngleich nicht im Rampenlicht, so doch auch diesmal unentbehrlich: die Kameraden von der FFW Aschersleben Hans Kubiak und René Knoblauch sowie von der ACC-Technik Felix und Frank Müller mit Jens Fischer.

Den Abschluss bildeten acht Männer des von Andreas Rossa geleiteten Männerballetts. Das tanzte "Berliner Tänze". Der Spaß mit diesem Ballett ist ja fast schon sprichwörtlich. Der Effekt könnte in einer Berlin gemäßen Form so geschildert werden: Da hätte sich auch Bolle köstlich amüsiert. Auch über Prinz Klaus II., den es da nicht mehr auf seinem Ehrenplatz auf der Bühne hielt, sondern Tollität sich dem Männerballett zugesellte.