Country-Musiker Jens Dammann Country-Musiker Jens Dammann aus Aschersleben: Wochenspiegel-Redakteur mit Gitarre

Aschersleben - Der „Kaffee-Klatsch“ zum Sommerfest im Seniorenwohnpark ist kaum vorbei, da finden sich schon die ersten positiven Kommentare auf seiner Facebook-Seite. Wer hier drauf schaut, der erkennt schnell: Für Jens Dammann ist die Country-Musik schon längst etwas mehr als ein Hobby.
Kaum ein Foto zeigt ihn ohne Gitarre. Und nie vergisst er, sich bei seinen Förderern und der nach und nach wachsenden Fangemeinde zu bedanken.
Im Gespräch mit Larry Schuba und Jürgen Kerber
Vielleicht ist die nach dem Auftritt am Sonnabend im Seniorenwohnpark sogar noch etwas größer geworden. Denn im lockeren Gespräch mit Country-Größe Larry Schuba, Moderator Jürgen Kerber und Einrichtungsleiter Andreas Franke nutzt er die Gelegenheit, über sich und seine Musik zu plaudern. Und, natürlich, seine selbst geschriebenen und komponierten Songs vorzustellen.
Lieder, die von Erlebtem erzählen, Wünsche, Träume oder Bewunderung ausdrücken. Für die selbstbewusste Bikerin zum Beispiel, die sich als Truckerin durchs Leben schlägt. Oder für die Frau in den knallengen Jeans, aber zu jung für den 59-Jährigen.
Als bisher erfolgreichstes Stück bezeichnet Jens Dammann das Lied „Auch Cowboys werden älter“. Das war eigentlich ein Geschenk für den Keyboarder der Band, in der er vor Jahren noch spielte. Irgendwann zog er Text und Noten aus einer Schublade hervor, frischte das Lied auf und staunt noch heute, dass es den Nerv der Countryfreunde getroffen hat.
2015 produzierte er seine erste CD mit fünf eigenen Titeln. „Wenn man danach aus dem Studio geht, ist es wie Schweben“, beschreibt er sein Gefühl. Im kommenden Jahr möchte er sein erstes Album herausbringen. Auch wenn Tonträger für Countrymusiker ein Minusgeschäft sind. „Man macht es trotzdem, weil es eine Imagefrage ist.“
Er weiß, dass Country eine Nische füllt, die die öffentlich-rechtlichen Sender nicht besetzen. Anders als verschiedene Radiosender im Internet. Dammann konnte sich bei einigen etablieren, darunter bei German Radio TV in Colorado (USA), die deutsches Programm machen.
Leben kann er nicht von seiner Musik
Von dem Gedanken, von seiner Musik leben zu können, hat sich Jens Dammann verabschiedet. Und das nicht einmal schweren Herzens. Denn er liebt seinen Beruf als Redakteur beim „Wochenspiegel“. Die Musik soll Hobby bleiben. „Musik ist für mich Leben, sie lässt die Widrigkeiten des Alltags zurücktreten“, findet er. Es sei ein „positives Vorwärts“, das er mit der Musik erlebe.
Die 15 bis 20 Auftritte im Jahr, die er momentan absolviert, reichen ihm völlig aus. Darunter sind auch Höhepunkte wie das Internationale Country Meeting in Berlin im Februar. Dafür muss man sich bewerben und wird eingeladen. Dass er 2016 und auch in diesem Jahr dabei sein durfte, macht ihn stolz. Dort hat er übrigens auch Larry Schuba kennengelernt, der einen seiner Titel gecovert und nun im Repertoire hat. „Das ist schon eine Ehre“, sagt Jens Dammann. (mz)