Bohrer und Feile in Kinderhand
Gatersleben/MZ. - "Hier sind Talente verborgen, die man gar nicht vermutet hat", erklärt Petra Kuche, die Leiterin der Einrichtung, und findet die Entscheidung der Erzieherinnen, einen der Räume im Altbau als Werkstatt zu nutzen, genau richtig. Dass zu deren Einrichtung nicht nur zahllose Regale und Schubladen mit Bastelbedarf gehören, sondern seit kurzem auch ein echter Werkzeugschrank und eine solide Werkbank in Kinderhöhe, hat die Kindertagesstätte einer Spende des Institutes für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung und zahlreichen Sponsorengeldern zum zehnjährigen Bestehen des Kindergartens zu verdanken.
"Die Kinder sollen eigenverantwortlicher werden", erklärt Petra Kuche auch mit Blick auf die neuen Betreuungsrichtlinien. Und in der Werkstatt können sich die Kleinen ab Kindergartenalter ausprobieren. "Was sie hier alles an Bewegungsabläufen koordinieren müssen", staunt die Chefin nicht schlecht. "Und sie leben sich hier richtig aus", findet auch Erzieherin Uta Zerner, die Alexander gerade einen Tacker erklärt, den der Junge aus Sicherheitsgründen allerdings nicht ganz allein bedienen darf. Ansonsten können sich die Knirpse selbständig mit Werkzeug ausprobieren, am Schraubstock hantieren, bohren, schrauben, hämmern.
"Wir haben schon Gestecke zu Weihnachten gebastelt oder kleine Experimente hergestellt", zählt Uta Zerner auf und freut sich über das handwerkliche Geschick der Kinder. Die können sich nach Lust und Laune in der Werkstatt beschäftigen. Intensiv genutzt wird diese auch an den zwei Hobbytagen, die die Kindertagesstätte jeden Monat anbietet.
"Wir sind sehr dankbar, dass der Altbau stehen geblieben ist", meint Petra Kuche, "damit können wir unheimlich viel anfangen." Überhaupt sei das "Sonnenschein"-Haus von seiner Lage her ideal: "Wir sind nicht direkt an der Straße und alles hier ist sehr weitläufig", freut sie sich über die Einrichtung, in der insgesamt elf Erzieherinnen rund 100 Kinder betreuen.