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Blutspende in Aschersleben Blutspende in Aschersleben: Mit Lautsprecher zum Spenden gerufen

Von Jochen Miche 20.07.2003, 20:27

Aschersleben/MZ. - Zwar bekam sie, wie alle registrierten Blutspender, den Termin zugeschickt, doch "man denkt oft nicht mehr daran, wenn es soweit ist", gesteht sie. Sie wurde an diesem Tag durch einen Lautsprecherwagen erinnert, der durch die Stadt fuhr und für das Blutspenden in der Wema-Berufsschule warb.

In dem Pkw-Lautsprecherwagen, der zum ersten Mal in diesem Jahr in Aschersleben auf diese Weise fürs Blutspenden warb, saß Lothar Hendrich. Der Gebietsreferent des Blutspendedienstes des DRK hoffte, "Menschen wachzurufen, die den Termin vergessen haben oder noch nie Blut spenden waren".

Absolut nicht wachgerufen werden mussten zwei junge Frauen, Carmen und Katrin Rose. Die Schwestern gehen stets gemeinsam zum Blutspenden - am Freitag zum zehnten Mal, wofür es die goldene Blutspende-Ehrennadel gab. Davon ist Ron Dockhorn noch weit entfernt. Der 20-jährige Groß Schierstedter kam zum ersten Mal. "Ich will einfach nur helfen. Jetzt im Sommer werden die Blutreserven bestimmt knapp. Da ist es gut, wenn Neue kommen." Er will auch später, wenn er in Dresden Physik studiert, Blut spenden gehen.

Außer der Anmeldeformalität musste er die gleichen kleinen Pflichten über sich ergehen lassen wie langjährige Spender, zum Beispiel Sybille Tausch oder Angelika Dräger. Jeder Spender muss zunächst ein Formular ausfüllen, in dem neben anderem nach kurz zurückliegenden Krankheiten, Operationen oder Aufenthalte in bestimmten Regionen der Welt gefragt wird. Das Blatt wird anschließend von der zuständigen Teamärztin, Dr. Christa Ritter, ausgewertet. Sie muss entscheiden, ob jemand spenden darf oder zurückgestellt werden muss. "Der Fragebogen dient sowohl dem Spender- als auch dem Empfängerschutz", begründet sie den Aufwand.

Das Einweisen in die Modalitäten sowie die Betreuung aller Blutspender in Aschersleben, Ermsleben, Nachterstedt und Gatersleben liegt in den Händen eines 20-köpfigen Teams um Ruth Salomon. Sie - 19 Frauen und ein Mann - bilden die ehrenamtliche Seniorengruppe des Blutspendedienstes des Arbeiter-Samariter-Bundes. Seit zwölf Jahren gibt es die Gruppe, wobei die meisten bereits zu DDR-Zeiten für die Blutspende tätig waren. Monatlich ein Treff, in dem die Mitglieder eingeteilt werden, und etwa 35 Blutspendetermine pro Jahr sichert die Gruppe ab.

"Ich bin glücklich, mit einem solchen Team arbeiten zu dürfen", betont Ruth Salomon, und dabei schaut sie lächelnd in Richtung der Frauen, die gerade Kaffee kochen, Brötchen belegen, Südfrüchte nachlegen, mit den Spendern reden und dafür sorgen, dass diese sich nach der Abgabe eines halben Liters Blut auch wirklich stärken und eine eventuelle kleine Schwäche gut überstehen.

Großes Lob für die Schwestern des Blutspendedienstes Dessau wie für das Salomon-Team hat Erstspender Marcel Osterburg übrig, der sich angenehm überrascht zeigte, wie schmerzlos das Blutabnehmen verlief. Er meinte, als er eine Stunde nach Ankunft im Haus dieses mit einem Lächeln auf den Lippen wieder verließ: "Hier wird man wirklich sehr gut betreut. Ich fühle mich völlig wohl." Ein Dankeschön, das den Helferinnen und dem Helfer das Herz erwärmte.