Berufsbildende Schulen Berufsbildende Schulen: Verein hilft bei Ausbildung
Quedlinburg/MZ. - Ein Förderverein will künftig die Arbeit der Berufsbildenden Schulen im Landkreis unterstützen. Mehrere Lehrer, Schüler und Vertreter der Wirtschaft trafen sich am Montag zur Gründungsversammlung.
"Angesichts der zunehmenden finanziellen Knappheit der öffentlichen Haushalte können viele Dinge nicht finanziert werden", sagte Albrecht Bren, der erste kommissarische Vorsitzende des Vereins, zum Hintergrund der Gründung. Bren arbeitet als Lehrer für Wirtschaft und Verwaltung an den Berufsbildenden Schulen.
Trotz der Lernmittelfreiheit sei es oft nötig, Eigenmittel aufzubringen, um an Fördergelder zu gelangen. Erst kürzlich hätte die Schule mit Hilfe von Lotto-Toto-Geldern ein 5 400 Euro teures CNC-Programm kaufen können. Doch die Investition scheiterte, weil die 500 Euro Eigenmittel nicht sofort bereit gestellt werden konnten. "Da wir eine vorläufige Haushaltsführung haben, brauchten wir erst den Bescheid der Gesamtkonferenz. Das wollen wir alles umlaufen", erklärte Schulleiter Dirk Meisel.
Meisel hofft, dass durch den Verein konkreter und gezielter gefördert wird. Eine bessere Qualität der Ausbildung, die Möglichkeit, von außen jemanden zu einem Forum einladen zu können und eine soziale Komponente hob Meisel hervor. "Das soziale Gefälle wird immer schlimmer", hat er erfahren. Manchen Schülern sind 150 Euro für eine Klassenfahrt zu viel. Mit Hilfe des Vereins wäre es möglich, einigen Schülern die Teilnahme an solchen Klassenfahrten, die schließlich auch einen pädagogischen Charakter haben, zu ermöglichen, strich Meisel heraus.
Die Idee eines Fördervereins ist schon über zwölf Jahre alt. Bisher hatten sich die Schulleiter jedoch vor der Vereinsgründung gescheut, schätzte Meisel ein. Besonders froh zeigte sich Albrecht Bren, dass mit Joachim Multhaupt, einem Ditfurter Landwirt und Unternehmer, und Hans-Dieter Nover, dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, auch Vertreter der Wirtschaft Mitglied des Vereins wurden. Die Kontakte zu Unternehmen aus der Region sollen verstärkt werden. Ein Netzwerk Schule-Wirtschaft wurde als großes Vereinsziel herausgestrichen.
Zu Stellvertretern von Albrecht Bren wurden Joachim Multhaupt und Julius Brandt gewählt. Brandt, ein 18-jähriger Auszubildender in der Richtung Medienkommunikation, wünscht sich, "dass Geld für die Schule kommt". Jalousien zum Verdunkeln der Räume und ein Projektor sind erforderlich. Dirk Meisel möchte nach der Gründung des Fördervereins einen weiteren Wunsch verwirklichen: ein Skilager, wie es im Winter alle Gymnasien machen.