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Bekommt alte Gasse noch eine Bruchsteinmauer?

Von Petra Korn 26.09.2007, 17:10

Aschersleben/MZ. - Arbeiten gab es auch an der Abgrenzung der Grundstücke zur Mönchgasse hin, die von der Heilig-Kreuz-Kirche geprägt wird. Nun steht hier erstes Bruchsteinmauerwerk neben übrig gebliebenen Garagentoren. Der Endzustand?

Keinesfalls - wenn es nach Marianne und Horst Dietrich Gumpert, den Eigentümern der an die Gasse angrenzenden Grundstücke, ginge. "Wir sind Ästhetiker", sagt Marianne Gumpert. "Mönchgasse" - mit diesem Namen verbänden sich ja auch Erwartungen - "etwas Historisches, die alte Kirche, eben eine schöne, alte Gasse", beschreibt die Eigentümerin und denkt dabei auch an die Landesgartenschau, wo doch eine schöne Stadt gezeigt werden solle.

So hätten die Gumperts sich schließlich entschlossen, das an ihr Grundstück angrenzende alte, verfallene Haus im hinteren Bereich der Gasse zu erwerben und es abzureißen.

Pläne hatten die Eigentümer auch für die Gestaltung der Begrenzung der Grundstücke zur Gasse hin: Mit alten Bruchsteinen sollte eine Mauer errichtet werden, die vom Markt aus vorhandene Zufahrt durch die Gasse dabei für Notfälle erhalten bleiben. Eine Bruchsteinmauer, die sich optisch an das Bild der Kirche anlehnt - die Planer des Sanierungsträgers Saleg hätten gesagt, "das wäre eine Super-Idee von uns", berichtet Marianne Gumpert. Und diese Idee, so sei es gedacht gewesen, sollte gemeinsam mit der Stadt realisiert werden. Die Projektunterlagen lägen der Stadtverwaltung schon lange vor, so Frau Gumpert weiter, doch die Stadt habe sich nicht gerührt. Bis auf den Hinweis, die Gumperts mögen eine Zeichnung der Mauer vorlegen. "Das ist eine Natursteinwand, die ist nicht zeichenbar", kann Horst Dietrich Gumpert diese Aufforderung nicht verstehen. Realisieren will die Familie ihren Part mit ihrem eigenen Bautrupp. "Und wir haben schon Eckpunkte gesetzt", verweisen die Gumperts auf ein Stück Mauerwerk, das ebenso mit alten Bruchsteinen errichtet wurde wie ein Pfosten. Und jetzt? "Wir warten auf ein Zeichen der Stadt", sagt Horst Dietrich Gumpert.

Weil die geplante Maßnahme im Sanierungsgebiet liegt - und im öffentlichen Raum, weshalb auch die Saleg vor Ort war -, muss eine sanierungsrechtliche Genehmigung beantragt werden, sagte Anke Lehmann, Pressesprecherin der Stadtverwaltung Aschersleben, auf Anfrage der MZ. "Und für diese sanierungsrechtliche Genehmigung braucht es eine Zeichnung." Das sei gesetzlich so vorgeschrieben, sagt Anke Lehmann, die betont, dass die Stadtverwaltung weiter zu einer Zusammenarbeit bereit sei. "Es gefällt uns so ja auch nicht", so die Stadtsprecherin mit Blick auf die Situation in der Mönchgasse, "aber ohne Zeichnung geht es nicht."