Baden am Froser See Baden am Froser See: Es soll weitergehen

Frose/MZ - Der neue Pächter des Badegeländes am Froser See, Mario Kempe, ist mit seiner ersten Saison im Großen und Ganzen zufrieden. Allein am Pfingstwochenende kamen circa 1 000 Badegäste nach Frose. Der Juli lief gut, im August spielte das Wetter nicht mit. Viele Gäste freuten sich, dass es endlich wieder eine Möglichkeit zum Schwimmen in Frose gibt. Doch es gab einige Hindernisse für die Betreiber.
Nach dem Erdrutsch am Concordiasee in Nachterstedt im Jahr 2009 wurde auch der See in Frose für den Badebetrieb gesperrt. „Als Froser tat mir das weh, die Stadt hätte den See von sich aus nicht wieder betrieben“, erzählt Kempe. Also bemühte er sich mit seinem Mitbetreiber Bernd Bruder um die Lizenz für den See. „Unsere Intention dabei war sicher nicht, viel Geld zu verdienen.“ Es ging mehr ums Prinzip. Nach langem Ringen mit den Behörden konnte im Mai Eröffnung gefeiert werden. „Dabei bekamen wir tolle Unterstützung von den Vereinen aus Frose und von der Bürgermeisterin Heidrun Meyer“, sagt Kempe.
In der Wintersaison kann man für den Froser See Angellizenzen kaufen und nach den gesetzlichen Vorgaben fischen. Die Betreiber wollen nach eigenen Aussage auch noch einige Umbauten vornehmen. Bis zum nächsten Jahr soll eine flache Lagune am Ufer entstehen, in der kleine Kinder sicher baden können. Eventuell sollen eine Badeplattform und ein Steg entstehen.
Die Finanzierung ist und bleibt ein großes Problem für die neuen Betreiber. Die Stadt Seeland zahlte zwar einen Zuschuss von 5 000 Euro. Dieser sei aber zu 100 Prozent an die Rettungsschwimmer geflossen, die über eine Firma angestellt seien. Ohne Rettungsschwimmer darf am See kein Badebetrieb stattfinden. Alle anderen Kosten - etwa für die Toiletten und die drei Aushilfen mussten über Einnahmen gedeckt werden. Dabei nahmen die Probleme ihren Lauf: Kempe und sein Mitstreiter Bruder wollten den Eintritt kostenlos anbieten und für das Parken 2,50 Euro berechnen. Doch die Rechnung ging nicht auf. Kempe war enttäuscht: „Die Leute nutzten den Parkplatz nicht, sondern stellten den ganzen Ort zu. An einem Sonntag im Juli standen 63 Autos auf dem Fahrradweg an der Hoymer Straße.“ Hilfe von der Polizei habe er kaum bekommen. Ab dem 1. August wurde das System deshalb umgestellt: Jetzt ist der Parkplatz kostenlos, für den Eintritt bezahlt man einen Euro. Weitere Einnahmen kommen aus dem gastronomischen Angebot. Kempe hofft auch im kommenden Jahr auf Unterstützung von der Stadt. Am 27. September wird das erste Saisonende mit einem Fischereifest mit Angelwettbewerben, Schau-Filetieren und Flohmarkt gefeiert.
Trotz der Probleme ist Kempe zufrieden: „Es gab so viele schöne Momente und positives Feedback von den Besuchern.“ Eine besondere Überraschung war eine Gruppe Fahrrad-Fahrer aus Holland, die zufällig vorbeifuhr und sich sehr über eine Erfrischung im Froser See freute. Für ihn steht darum fest: „Nächstes Jahr geht es weiter, denn was ist schon das Seeland, ohne einen nutzbaren See?!“