Aushängeschild von Frose geworden
Frose/MZ. - "Eigentlich wurde der Chor ja erst am 13. November gegründet", berichtigt Katrin Bornschein, aber der düstere Monat passe wenig zum freudigen Ereignis. Die erste Null - das sei schon etwas Besonderes, auch wenn andere Chöre schon zehnmal sooft genullt haben, sind die Sänger und Sängerinnen aus Frose von Stolz erfüllt. "Wir haben viel geschafft", weiß die Chorleiterhelferin, "sind zu einem Aushängeschild der Gemeinde geworden", sagt Hans Krummbiegel.
Verantwortlich dafür ist unter anderem Günter Tauchnitz, seit 1999 Chorleiter. "Er hat einfach das Gespür für Lieder, die auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen gut ankommen", sagt das Chormitglied. Oft werde "hart darum gerungen". Mit einer goldenen Stimmgabel belohnten die derzeit 28 Mitglieder - darunter auch je zwei Gierslebener, Reinstedter und Hoymer sowie ein Wilslebener und Ascherslebener - deshalb das Wirken ihres Chefs. Doch nicht nur ihm kam die Ehre zuteil. Geehrt wurden alle, die sich seit zehn Jahren aktiv im Verein - der gemischte Chor gehört zum Verein für Frauen-, Jugend- und Seniorenarbeit - engagieren. Das sind im Einzelnen Christiane Stert, Ingrid Lausch, Lotte Borges, Lotte Gürke, Peter Sperling, Hans, Hagen und Helga Krummbiegel, Renate Henze, Hanna Rukarina und Roswitha Przibilla.
"So treue Schäfchen zu finden, ist wirklich nicht leicht", schätzt Krummbiegel. Doch zu einem Geburtstag gehören auch Gäste und die erschienen zahlreich. Einen bunten Melodienstrauß überreichte der Heimatchor Aschersleben dem "Geburtstagskind". Und auch der Männerchor Opperode kam zum Gratulieren mit geölten Stimmbändern. Hochleben ließ der Volkschor Gatersleben die Froser Gemeinschaft. "Haltet nach Möglichkeit auch 130 Jahre aus, denn so alt sind wir in diesem Jahr", ermutigten die Gaterslebener das "kleine Brüderchen". "Wir hoffen, dass wir das zweite Jahrzehnt auch so gut durchstehen wie das letzte", griffen die Froser nicht gleich ganz so hoch. Dass sie die vergangenen Jahre aber so gut durchgestanden haben, liege mit an der Hilfe von außen, die ihnen zuteil wird: die finanzielle Zuwendungen und kostenlose Bereitstellung des Probenraums. "Wir haben von allen Seiten viel Lob erhalten", so Frau Bornschein und denkt da primär an den allerersten Chorleiter, der übrigens in diesem Jahr auch nullt und achtzig wird, wie sie hinzufügte. "Herr Löffler hat sich richtig gefreut, dass wir soweit gekommen sind", wiederholte die Froserin seine Glückwunsche. Nach allem "Formalen" konnten sich auch die Jubilare dem widmen, worein sie seit zehn Jahren ihr Herzblut stecken - dem Gesang. Mit "Sierra Madre del Sur" und "Freude schöner Götterfunken" starteten sie in ihr eigenes Geburtstagsständchen.