1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Aus dem Ei gepellt: Aus dem Ei gepellt: Warum die Farbe der Ohrläppchen von Küken so wichtig ist

Aus dem Ei gepellt Aus dem Ei gepellt: Warum die Farbe der Ohrläppchen von Küken so wichtig ist

Von Marion Pocklitz 22.03.2016, 19:34
Nein, das schwarze Küken ist keine Täuschung der Natur, sondern nur eine andere Hühnerrasse.
Nein, das schwarze Küken ist keine Täuschung der Natur, sondern nur eine andere Hühnerrasse. Frank Gehrmann

Aschersleben - Rund ums Ei geht es auch in diesem Jahr wieder in der Kreisvolkshochschule in Aschersleben. Doch nicht nur traditionelle Ostereier, die erst durch Naturfarben schön bunt werden, stehen hier im Mittelpunkt, sondern vielmehr Eier, aus denen Küken schlüpfen.

Bis zu 107 Küken geschlüpft

Über 30 der kleinen niedlichen Tierchen sitzen schon piepsend im Käfig unter einer Wärmelampe oder drängeln sich um den Futternapf. Bis Ostern werden 107 Küken geschlüpft sein. Genug also, um wieder das traditionelle Schauschlüpfen zu veranstalten.

Und so darf der Mitarbeiter des Fachdienstes für Natur und Umwelt des Salzlandkreises, Steffen Amme, der selbst seit Jahren Hühner züchtet und deshalb einst die Idee des Schauschlüpfens hatte, dieses Ereignis Kindern näherbringen. Über 250 Mädchen und Jungen wird er in dieser Woche vor Ostern erklären, wie sich das Küken durch das Ei pickt, wie ein Brutkasten funktioniert, warum gekaufte Eier aus dem Supermarkt keine Küken in sich haben und wer überhaupt zuerst da war - das Huhn oder das Ei. Und was Ohrläppchen mit der Farbe der Eier zu tun haben.

Und so hat auch die vierte Klasse der Ascherslebener Grundschule Pfeilergraben den Weg in den Chemieraum der Bildungseinrichtung gefunden. „Ich wusste gar nicht, was mich erwartet. Aber es ist toll“, kommt Klassenlehrerin Sieglinde Dalchau ins Schwärmen. Sie ist genau wie die Mädchen und Jungen fasziniert von den kleinen possierlichen Tierchen.

Verschiedene Kükenrassen

Übrigens sitzt mitten in dem gelben Federhaufen ein kleines schwarzes Küken. Eine Osterüberraschung? „Nein. Einfach nur eine andere Rasse“, klärt Steffen Amme schmunzelnd auf. Davon gibt es viele. Im Brutkasten aber nur zwei. Und so würden aus den gelben Küken später weiße Hühner werden und die schwarzen bleiben Schwarz. In welcher Farbe diese Hühner dann ihre Eier legen, das hängt von den Ohrläppchen ab. „Sind diese weiß, gibt es weiße Eier. Sind diese braun, gibt es braune. Nur grüne Eier lassen sich so nicht erklären“, verrät er weiter.

Dass Eier nicht immer unbedingt von einer Henne ausgebrütet werden, ist für manche Kinder eine Neuigkeit. Und so gibt es noch größere Begeisterungsrufe, als der gelernte Biologe die Tür des Brutapparates öffnet. Dort haben sich nach 21 Tagen bereits vier weitere Küken durch die Eierschale gepickt. Und andere Eier zeigen bereits Bruchstellen. Dadurch ist übrigens ein weiteres schwarzes Küken zu erkennen.

Und so wird dann auch die Frage in den Raum geworfen, wer denn nun zuerst da war. Ei oder Huhn? Dass können die Schüler nicht beantworten. Wohl aber der Kursleiter: „Dafür müssen wir einige Millionen Jahre zurück gehen. In die Zeit der Dinosaurier. Und die haben Eier gelegt“, sagt er.

Die beiden Stunden gehen schnell vorüber. Nach dem Schauschlüpfen werden noch Eier mit Naturmaterialien eingefärbt. „Eine bessere Einstimmung auf Ostern kann es gar nicht geben,“ bedankt sich die Klassenlehrerin. (mz)

Die Mädchen und Jungen der Grundschule Pfeilergraben sind zum Schauschlüpfen in die Kreisvolkshochschule gekommen.
Die Mädchen und Jungen der Grundschule Pfeilergraben sind zum Schauschlüpfen in die Kreisvolkshochschule gekommen.
Frank Gehrmann