1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Auftausalz: Auftausalz: Wirkungsweise

Auftausalz Auftausalz: Wirkungsweise

04.11.2010, 16:44

Aschersleben/MZ. - Auftausalz, umgangssprachlich auch Streusalz genannt, besteht mindestens zu 94 Prozent (idealerweise zu 98 Prozent) aus herkömmlichem Kochsalz und wird als Winterstreu zum Schmelzen von Schnee und Eis auf Verkehrswegen verwendet. Es handelt sich somit um eine Maßnahme des Winterdienstes, um Schnee- und Eisglätte entgegenzuwirken. Die Verwendung von Salz ist jedoch in vielen Gemeinden - vor allem auf Gehwegen - untersagt. Zuweilen findet auch das Mineral Kainit als Auftaumittel Verwendung.

Das handelsübliche Auftausalz besteht zum großen Teil aus Koch- oder Steinsalz, also Natriumchlorid (NaCl). Zudem kann es natürliche Nebenminerale wie Anhydrit (Calciumsulfat), Magnesiumsulfat oder Ton enthalten. Auftausalz wird meist auf öffentlichen Straßen verwendet. Die Wirkung des Auftausalzes hängt mit seiner molaren Schmelzpunkterniedrigung zusammen. Dabei macht man sich zunutze, dass Lösungen einen geringeren Schmelzpunkt haben als reine Flüssigkeiten. Eis und Wasser befinden sich in einem Gleichgewichtszustand zwischen den Aggregatzuständen fest und flüssig, das heißt, es ist auch bei Minusgraden immer etwas flüssiges Wasser vorhanden. In diesem Wasserfilm lösen sich die Ionen des Salzes; die entstehende Salzlösung besitzt einen niedrigeren Gefrierpunkt, was einen erneuten "Zusammenschluss" zur kristallinen Struktur des Wassers (Eis) verhindert: Das Auftausalz verhindert das erneute Gefrieren des Schmelzwassers. Herkömmliches Kochsalz eignet sich gut bei wenigen Minusgraden als Auftausalz.