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Auf der Alten Burg Auf der Alten Burg Aschersleben: Andrang auf den Sonderstempel

Von Harald Vopel 16.12.2016, 17:42
Horst Müller kam aus Bad Lauterberg nach Aschersleben, um sich den Sonderstempel zu sichern.
Horst Müller kam aus Bad Lauterberg nach Aschersleben, um sich den Sonderstempel zu sichern. Frank Gehrmann

Aschersleben - Für die Ascherslebener ist es ein Spaziergang - für andere ein etwas weiterer Weg zum Titel eines Wanderkönigs oder sogar -kaisers. Am Freitag ist die Sonderstempelstelle der „Harzer Wandernadel“ vom Kyffhäuser zum Ascherslebener Luisenblick Auf der Alten Burg umgezogen. Drei Monate lang, bis zum 15. Februar 2017, können sich Wanderfreunde dort einen der in der Szene heiß begehrten Sonderstempel in ihr Wandernadel-Stempelheft drücken.

Zu den ersten, die sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließen, gehörten schon kurz vor der eigentlichen Einweihung der Stempelstelle die Westdorfer Renate und Herbert Krocker. Beide sind in ihrer Freizeit immer gemeinsam auf Schusters Rappen unterwegs, um den Harz zu erkunden.

222 Orte zum Stempeln

50 Stempel fehlen ihnen noch - dann sei das erste Heft bis auf den letzten Stempel gefüllt. Was nichts anderes bedeutet, als dass sie dann alle der insgesamt 222 Wandernadel-Stempelstellen angelaufen haben und sich Wanderkaiserin und Wanderkaiser nennen dürfen.

Die „Harzer Wandernadel“ erzählt eine echte Erfolgsgeschichte. Die begann vor zehn Jahren im Harzkreis, als einige Enthusiasten und mehrere sogenannte Ein-Euro-Jobber begannen, eine Idee in die Tat umzusetzen. Es ging darum, das Wandern im Harz noch attraktiver zu machen und den Wanderern zusätzliche Anreize zu schaffen.

An zunächst 158 attraktiven Ausflugszielen im Harz wurden Stempelstellen - kleine Holzkästen - aufgebaut. Es wurden Wanderpässe gedruckt und verkauft, in denen die Stempel gesammelt werden, und es wurden Spielregeln aufgestellt. Die erklären, wie viele Stempel notwendig sind, um welchen Titel zu erlangen. So gibt es nicht nur die Wanderkaiser, sondern auch Könige, Prinzessinnen und Prinzen - und es gibt die dazugehörigen Leistungsabzeichen in Form von Anstecknadeln.

Tourismus wird gefördert

Was als spontane Idee begann, mauserte sich mit den Jahren zu einer wirklichen Tourismusförderung für die Harzregion. Der Vorstandsvorsitzende der „Harzer Wandernadel“, Klaus Dumeier, sagte bei der Stempelstellen-Einweihung am Luisenblick, dass inzwischen rund 40000 Stempelhefte pro Jahr verkauft werden, so dass derzeit rund 200000 solcher Hefte von Wanderfreunden geführt werden. Zum Wanderkaiser haben es inzwischen über 3800 Wanderfreunde gebracht.

Mit der - zwar zeitlich begrenzten - Stempelstelle am Luisenblick darf die Stadt Aschersleben auf zusätzliche Wander-Touristen hoffen. Am Kyffhäuser habe sich diese Hoffnung jedenfalls erfüllt. Bei der dortigen Vertriebsgesellschaft sei man überrascht gewesen, wie viele Wanderer aus der Harzregion von dieser Stempelstelle in das Gebiet rund um den Kyffhäuser gelockt wurden, erklärte Dumeier und lobte gleichzeitig die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Aschersleben und der Aschersleber Kulturanstalt, in deren Tourist-Information in der Hecknerstraße auch die Wanderstempel-Hefte angeboten werden.

Besonders Eilige haben übrigens schon am heutigen Sonnabend die Gelegenheit, an einer Gruppenwanderung zum Luisenblick teilzunehmen. Die startet um 11 Uhr am Parkplatz An der Darre und soll zwei bis drei Stunden dauern.  (mz)