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Altbau-Sanierungen der AGW Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft engagiert sich weiter im Zentrum: Bilanz der Projekte 2019

Von Harald Vopel 05.01.2020, 09:56
Am Haus Wilhelmstraße 3 in Aschersleben ist das Baugerüst gefallen.
Am Haus Wilhelmstraße 3 in Aschersleben ist das Baugerüst gefallen. Detlef Anders

Aschersleben - Die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW) hat ein gutes Jahr hinter sich gebracht. Dessen ist sich deren Geschäftsführer Mike Eley sicher. Rund 3.000 Wohnungen gehörten Ende 2019 zum Bestand der AGW. Lediglich 4,8 Prozent davon sind derzeit nicht vermietet.

Das sei ein vergleichsweise guter Wert und für die Region nicht typisch, so Eley. Bei anderen Unternehmen - wie beispielsweise in Staßfurt - liege der prozentuale Leerstand um die 30 Prozent. Bei der AGW stehen derzeit 2,9 Prozent der leerstehenden Wohnungen zur sofortigen Vermietung bereit, während der Rest unter anderem für künftige Sanierungen freigezogen wurde.

Allerdings kündigt sich für die Zukunft auch ein demografisches Problem an. 30 Prozent der Mieter gehören nämlich inzwischen der Altersklasse Ü60 an.

Sanierung des Hauses Auf dem Graben 75 war eines der Projekte im Jahr 2019

Auch im vergangenen Jahr engagierte sich die AGW mit einer Reihe von Bauprojekten in der Ascherslebener Innenstadt, mit denen die historische Bausubstanz der ältesten Stadt Sachsen-Anhalts für die Zukunft erhalten wird. Dazu gehörte unter anderem die Sanierung und Fertigstellung des Hauses „Auf dem Graben 75“.

Den Ascherslebenern bekannt als einstige „Herberge zur Heimat“, die auch als Schwesternstation dem städtischen Armen- und Krankenhauses St. Elisabeth zugehörte. Nachdem die Sanierung 2017 begonnen hatte, entstanden hier neun moderne Ein- bis Vierraumwohnungen. Währen die Hofansicht modern gestaltet wurde, bietet das Haus straßenseitig weiterhin die historische Ansicht.

Die Sanierung an der Wilhelmstraße 3/Ecke Liebenwahnscher Plan ist noch im Gang

Ein weiteres Projekt - allerdings noch nicht vollendet - ist das Haus Wilhelmstraße 3/Ecke Liebenwahnscher Plan. Erst vor wenigen Tagen ist dort das Baugerüst gefallen und bietet den Passanten einen Eindruck der künftigen Gestaltung. Die Idee der AGW sei es, zwei kleinere Wohnungen für vorübergehend in Ascherslebenden lebende Mieter zur Verfügung zu stellen.

Beispielsweise für Künstler, die künftig am Ascherslebener Sommeratelier teilnehmen, oder an Menschen, denen ein Hotel zu unpersönlich ist, erklärt der AGW-Geschäftsführer. Mit der Fertigstellung wird noch in der ersten Hälfte 2020 gerechnet. Auch hier soll die historische Bausubstanz so weit wie möglich erhalten bleiben.

Das Haus Hohe 6 wurde nach jahrelangem Leerstand aufwwändig saniert

Fix und fertig - im besten Sinn der Wörter - ist das Haus Hohe 6. Nach jahrelangem Leerstand wurde das frühere Wohn- und Geschäftshaus des Ascherslebener Seifen-Fabrikanten Kuntze von 2018 bis zum Sommer 2019 aufwendig saniert. Inzwischen ist dort die Akademie Überlingen eingezogen.

Weniger bekannt ist im Sprachgebrauch der Ascherslebener die sogenannte Niederlage. Die befindet sich im hinteren Teil des großflächigen Areals hinter dem Haus Hohe Straße 6. Eingebettet in die Stadtmauer. Gebaut wurde das Zweckgebäude um das Jahr 1886 als Lager der Seifenfabrik.

Während 2018 die Sicherungsarbeiten an diesem Gebäude begannen, wurde die aufwendige und denkmalgerechte Sanierung im September 2019 abgeschlossen. Danach zog dort der Naturkostladen „Besser leben“ ein. Übrigens ist der auch promenadenseitig zu erreichen.

Im Gebäude Ramdohrstraße 1 bis 5 entstanden 32 moderne Wohnungen

Weitere Projekte im Jahr 2019 waren das aus dem Jahr 1960 stammende Haus Ramdohrstraße 1 bis 5 - in dem die einstmals 48 Wohnungen auf 32 reduziert und mit modernen Zuschnitten versehen wurden, die den heutigen Ansprüchen der Mieter genügen - und das Projekt Hopfenmarkt 21/Großer Halken 4. Hier hat die Sanierung allerdings erst im Herbst 2019 begonnen und soll in diesem Jahr fertiggestellt werden.

Die Liste der innenstädtischen Projekte der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft ist aber noch viel länger. Und das Beste aus Sicht von Geschäftsführer Eley - das Interesse der Ascherslebener an diesen Wohnungen ist groß. „Leerstand haben wir hier nicht zu befürchten“, so Mike Eley. (mz)