Schwimmen wird teurer Ascherslebener Ballhaus hebt Eintrittspreise ab 2025 moderat an
Im Ascherslebener Ballhaus werden die Preise für Schwimmhalle und Sauna ab 2025 leicht angehoben. Insgesamt soll es für das Haus einen Imagewandel geben. Wie der aussehen soll.
Aschersleben/MZ - Preisanpassung im Sport- und Freizeitzentrum Ballhaus – ja oder nein? Seit April vorigen Jahres werde das Thema immer wieder in den Aufsichtsratssitzungen der OptimaL GmbH diskutiert, so Michael Rother, stellvertretender Vorsitzender des Gremiums, in einem Pressegespräch.
Nun ist die Entscheidung in einer Sondersitzung gefallen, ab 1. Januar 2025 müssen sich Tagesbesucher auf höhere Preise einstellen. Auch für Schulen und Vereine werde dann eine geänderte Preistabelle in Kraft treten, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus der Stadt Aschersleben.
Wunsch nach wärmerem Wasser
Geändert werden die Preise genau dort, wo höhere Kosten anfallen: in Schwimmhalle und Sauna. Eine Rolle habe dabei auch der Wunsch der Abteilungsleitung Rehasport des Vereins Lok gespielt, die Wassertemperaturen im Schwimmbecken auf 28 Grad anzugeben. Diesem Wunsch werde nun teilweise entsprochen, das Wasser im Becken wird auf 27 Grad, die Lufttemperatur auf 29 Grad angehoben. Dies sei ein Kompromiss, der den Rehasportlern entgegenkommen, aber auch den Bedürfnissen der Sportschwimmer entsprechen soll.
Die Anpassung der Preise beträgt im Durchschnitt einen Euro. Konkret: Zwei Stunden Schwimmen für Erwachsene kosten dann sechs Euro statt bisher fünf, der dreistündige Saunabesuch schlägt mit 20 Euro zu Buche. Bisher zahlen die Nutzer 19 Euro. Nicht angefasst werden die Preise für die Kletterhalle sowie für das Freibad Unter der Alten Burg.
Keine leichte Entscheidung
Die Entscheidung, die Eintrittsgelder anzuheben, sei nicht leicht gefallen, sagt Michael Rother. Zumal dem Aufsichtsrat auch kritische Stimmen am baulichen Zustand, an Sauberkeit und Angebot natürlich bekannt sind. Die finanzielle Lage des inzwischen 21 Jahre alten Hauses sei „immer ein Thema“. Allein 2024 schoss die Stadt Aschersleben einen Betrag von 660.000 Euro zu.
Der Betrieb eines solch großen Hauses ist mit erheblichen Energiekosten, vor allem bei Fernwärme und Strom, verbunden. „Wir haben versucht, das aufzufangen, auch die Stadt hat geholfen, aber die Preise werden nicht sinken und wir kommen an unsere Grenzen“, so Rother. „Die Preise werden Vorkrisenniveau nicht mehr erreichen“, ist sich auch Julia Rippich, Dezernentin im Rathaus sicher. „Der Ausbau der Netze kostet, das macht es teuer für die Versorger. Und das trifft uns als Stadt genauso wie jeden Privaten.“
Attraktivität soll verbessert werden
Um das Haus für die Besucher attraktiver zu machen, seien neue Angebote wie der Kreativmarkt, der Senioren- und der Kids-Club etabliert. Das Box-Event mit Julian Vogel im Kampf um den Junioren-WM-Titel soll ebenso dazu beitragen wie die Tatsache, dass die Kletterhalle dank geschulter Mitarbeiter wieder zur Verfügung steht. Um das Haus auch für die Mitarbeiter attraktiver zu machen, bekommen sie etwas mehr Lohn. „Wir arbeiten am Imagewandel, aber das braucht Zeit“, sagt Rother. „Wir finden, die Preiserhöhung ist moderat und nachvollziehbar. Und wir bitten die Gäste, ihren Beitrag zu leisten“, so das Aufsichtsratsmitglied.
Weil die Schwimmhalle in Staßfurt geschlossen ist, nutzen künftig auch Schulkinder aus der Bode-Stadt und Umgebung das Ballhaus für den Schwimmunterricht. Deshalb mussten bereits im Mai die Öffnungszeiten für die Tagesbesucher eingeschränkt werden. Alternativ gebe es das morgendliche Angebot „eine Stunde Frühschwimmen“. Für drei Euro soll an vier Wochentagen dafür gesorgt werden, dass Besucher am Morgen regelmäßig schwimmen können.