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Aschersleben Aschersleben: Spatzen-Party in knallbunter Arena-Luft

Von HARALD VOPEL 30.10.2009, 17:39

ASCHERSLEBEN/MZ. - Über zwei Stunden lang wurde das Publikum mit dem verwöhnt, was die Südtiroler zur in Deutschland vielleicht erfolgreichsten Volksmusik-Band gemacht hat. Frontmann und Sänger Norbert Rier und seine Kollegen hatten die Zuhörer zu einem Streifzug durch 25 Jahre Spatzen-Geschichte eingeladen. Dazu gab es Ausschnitte aus deren aktuellster Produktion "Ein Kreuz und eine Rose", die erst am 2. Oktober mit 14 neuen Titeln erschienen ist.

Dabei erstrahlte die Arena im bunten Licht der Scheinwerfer. Und es gab gleich mit dem Auftakt-Bühnenbild ein Miniatur-Feuerwerk an der Bühnenrampe. So sorgte auch die Optik von Anfang an für gute Stimmung. Allerdings blieb zunächst noch genügend Raum zur Steigerung, der schließlich mit jedem weiteren Titel stimmungsvoll ausgefüllt wurde.

Gut eingestimmt und gut gelaunt stand auch Marion Rietel in der Schlange am Fan-Shop. Sie war mit einer Freundin extra aus dem Sächsischen angereist, um den Spatzen zu huldigen. "Wenn die Kastelruther irgendwo in der Region auftreten, dann sind wir natürlich dabei", schwärmte sie und reihte sich wieder in die Schlange am Spatzen-Fanshop ein, um - wie bei jedem Konzert - ein Mitbringsel zu erstehen. Die Auswahl war groß. Neben den CDs der Band konnten die Kaufwilligen zwischen jeder Menge Fanartikeln wählen. Das Angebot reichte von der Kaffeetasse über Poster, Shirts, Nobi den Spatzenbär bis zum Sound-Kugelschreiber.

Dann ging es los. Titel wie "Das Mädchen mit den erloschenen Augen", "Schatten über'm Rosenhof", "Eine Herde stolzer Pferde", "Dreimal am Tag" bis hin zu "Va Pensiero - den Sternen entgegen" boten schließlich für jeden Geschmack und jede Stimmungslage etwas. Es ging heiter, nachdenklich, bodenständig und weltläufig zu, Blumen wurden auf die Bühne gereicht, buntleuchtende Lichtpüschel geschwenkt, und es wurde geschunkelt. Die Bühnenspatzen Norbert Rier, Kurt Dasser (Gesang und Gitarre), Valentin Silbernagl (Saxophon und Klarinette), Walter Mauroner (Trompete und Synthesizer), Albin Gross (Keyboard und Akkordeon), Karl Heufler (Bassgitarre und Bariton) und Rüdiger Hemmelmann (Schlagzeug) sorgten für beste Unterhaltung ihrer Fans.

In einigen Teilen der Ballhaus-Arena ließ allerdings die Akustik etwas zu wünschen übrig. Wer dort saß, dem dürfte manchmal das Ende der einen oder anderen Textzeile entgangen sein, während die anderen Besucher gut ausgesteuerte Töne zu hören bekamen.

Allerdings erwies es sich ein weiteres Mal, dass die Ballhaus-Arena mit ihrer gegenwärtigen Infrastruktur derartigen Großveranstaltungen nur mit sehr viel Mühe gewachsen ist. Das bekamen die Konzertbesucher, manche übrigens von weither angereist, schon am einzigen Eingang zu spüren. Dort trafen gleich zwei Warteschlangen aufeinander: zum einen diejenigen, die Einlass in die Halle begehrten, zum anderen die, die vor der Toilette warten mussten. Letztere waren gut beraten, bis zu einer Viertelstunde Geduld aufzubringen. Auch die Plaste-Bestuhlung war einigermaßen gewöhnungsbedürftig, wobei die eine oder andere Sitzgelegenheit nicht mehr so ganz in dem Sicherheitszustand war, um problemlos auch korpulentere Fans tragen zu können.

Das alles tat der Begeisterungsfähigkeit der meisten Fans aber keinen Abbruch. Sie hatten einen Abend verlebt, der so richtig nach ihrem musikalischen Geschmack war und an dem sie die Alltagssorgen, wie es Norbert Rier zu Beginn des Konzerts angekündigt hatte, vergessen konnten. Kleine Unannehmlichkeiten werden da zur Nebensache. Und Marion Rietel aus Sachsen freute sich schon nach dem letzten Ton auf das nächste Konzert der Kastelruther Spatzen.