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Aschersleben Aschersleben: Kali-Halde ist Umweltkiller

Von harald vopel 22.06.2012, 16:17

aschersleben/MZ. - Dabei ist es nicht einmal ein offenes Geheimnis, sondern seit Jahren bekannte Tatsache, dass die Halde - ein Überbleibsel aus Zeiten des Kali-Abbaus im 19. und 20. Jahrhundert - sogar lebensgefährlich ist. Vor Jahren wurde dort ein Kind beim Spielen auf der instabilen Halde verschüttet und fand den Tod. Seit fast 20 Jahren leidet auch die Umwelt. Salzhaltiges Wasser - offensichtlich aus der Halde ausgespült - lässt Bäume und Pflanzen absterben. Besonders schwer betroffen sind Teile des Friedhofs. Dort mussten sogar Grabstellen umgebettet werden.

Immer häufiger beschweren sich Anwohner der Dr.-Wilhelm-Feit-Straße darüber, dass ständig salzhaltiges Wasser in ihre Häuser eindringe, heißt es in einer Pressemeldung des Salzlandkreises. Als ein Grund dafür wird der in den vergangenen Jahren angestiegene Grundwasserpegel vermutet. Eigentümer der Kali-Rückstandshalde ist die Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH. Die, der Landkreis, die Stadt Aschersleben und die Landesanstalt für Altlastenfreistellung haben jetzt beschlossen, ein Untersuchungsprogramm zu starten, um die tatsächlichen Ursachen der von der Halde ausgehenden Gefahren ausfindig zu machen. Im September soll die erste Erkundungsphase beginnen. Dabei werden alle Informationen zum Untergrund, zum Altbergbau in diesem Bereich und zur Nutzung eines ehemaligen Schlammteiches als Schwimmbad bis in die Siebzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts gesammelt. Die Stadt Aschersleben steuert eine Liste der durch das Salzwasser entstandenen Schäden bei. Im Frühjahr 2013 sollen schließlich die Untersuchungen vor Ort beginnen. Das Endergebnis soll Ende Mai des kommenden Jahres vorliegen und die Grundlage für notwendige Sanierungsmaßnahmen bilden. Die Untersuchungen werden vom Land finanziert, teilte der Landkreis mit.