Aschersleben Aschersleben: «Fahrerlaubnis und Fahrzeugschein, bitte!»
ASCHERSLEBEN/MZ. - Außerdem haben die Sommerferien begonnen: "Ferienzeit ist Reisezeit" und die Verkehrsbelastung besonders hoch. Die Polizei geht deshalb in die Offensive und führt in dieser Woche verstärkt Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung durch. Wie am Dienstagvormittag in der Güstener Straße in Aschersleben, auf der L 72 zwischen Neundorf und Warmsdorf und im Bereich der Bundesstraßen 81 und 180.
Peter Ihloff ist hochkonzentriert. Den Verkehr hat der Beamte fest im Blick. Beobachten, messen, funken. "Geschwindigkeitsüberschreitung", "Fahrer nicht angeschnallt", "Hund auf dem Beifahrersitz..." Die Aussagen, die er trifft, sind kurz und präzise; vermitteln seinen Kollegen, die sich etwa 200 Meter hinter ihm an der Bushaltestelle postiert haben, ganz genau, was zu tun ist. Kelle raus. Anhalten. Allgemeine Verkehrskontrolle. "Fahrerlaubnis und Fahrzeugschein, bitte!"
Das Anhaltekommando solle der erzieherischen Wirkung dienen, so Rößler. Ebenso die Schockvideos, die die Beamten mitgebracht haben und die man sich anschauen kann. Bilder, die wachrütteln. "Man kann sich die Kräfte, die bei einem Unfall wirken, sonst nicht vorstellen", sagt der Leiter des Verkehrsdienstes. Informationen, die sich einprägen: "Erwarte das Unerwartete." "Jeden zweiten Tag stirbt ein Kind auf Deutschlands Straßen."
Ob Kind oder Erwachsener - jeder Verkehrstote ist einer zu viel. Die Anwohner der Güstener Straße, einer, wie sie sagen, innerstädtischen Rennstrecke, - sie begrüßen die Aktion. "Das soll bloß keine Eintagsfliege bleiben", spricht sich eine Ascherslebenerin für den erhöhten Kontrolldruck aus. Erst Mitte Mai wurden hier drei Personen zum Teil schwer verletzt - die Folge eines waghalsigen Überholmanövers. Samstagabend sei es mit der Raserei besonders schlimm, sagt sie, "kommen Sie mal zwischen 18 und 21 Uhr".
Aufforderungen, die die Beamten oft zu hören kriegen. "Unsere Möglichkeiten sind aber auch begrenzt", sagt Rößler; verweist auf diverse Kontrollen in den Abendstunden, die hier bereits durchgeführt wurden. Die gemessenen Werte sprechen nicht für eine Rennstrecke. Steht die Polizei irgendwo am Straßenrand, spricht sich das im Nu rum. Auch am Dienstag. Nach einer knappen Stunde "schleichen" die meisten Fahrzeuge nur noch an Mess- und Anhaltestelle vorbei.