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Aschersleben Aschersleben: Augenoptikerin Daniela Treiber ist Kammersiegerin

Von Uwe Kraus 16.12.2015, 18:31
Daniela Treiber (l.) im Gespräch mit der Niederlassungsleiterin Marion Kirschnick.
Daniela Treiber (l.) im Gespräch mit der Niederlassungsleiterin Marion Kirschnick. Marion Pocklitz Lizenz

Aschersleben - Bereits seit dem sechsten Lebensjahr trägt Daniela Treiber eine Brille, seit reichlich drei Jahren begleiten Sehhilfen sie auch beruflich.

„Ich war selbst Fielmann-Kundin. Eine Freundin hat in der Firma ein Berufspraktikum absolviert. Mich hat es interessiert, so dass ich mich für eine Ausbildung beworben habe. Das hat hier in Aschersleben gleich nach dem Abitur geklappt.“ Eigentlich stammt Daniela Treiber aus dem Vogtland und es war die Liebe, die sie in die Eine-Stadt verschlagen hat. Hier absolvierte sie in der Fielmann-Niederlassung, die es seit 1993 gibt, den praktischen Teil ihrer Lehre. Hier lernte sie die gesamte Brillenfertigung; das Einschleifen von Gläsern, das Bearbeiten von Kunststoff und das Löten.

Die Bundes-, Kammer- und Landessieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks „Profis leisten was“ wurden bei einer gemeinsamen Festveranstaltung von Handwerkskammer Magdeburg, Handwerkskammer Halle (Saale) und Handwerkstag Sachsen-Anhalt geehrt.

Das Handwerk in Sachsen-Anhalt wird durch die zwei Kammern in Halle und Magdeburg vertreten, die auch unterschiedliche Handwerkerzeitungen herausgeben. Während Bernburg zur Handwerkskammer Halle gehört, zählen Aschersleben und Staßfurt zur Magdeburger. Die Handwerkskammer Magdeburg, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, betreut 14 261 Mitgliedsbetriebe. Sie kümmert sich um handwerkliche Selbstverwaltung und vertritt die Interessen der Mitgliedsbetriebe und erbringt Dienstleistungen für das Handwerk.

Zu den Kammersiegern zählt auch die Friseuse Stefanie Weisel aus dem Ausbildungsbetrieb Nancy Richter in Aschersleben.

Schließlich werden Reparaturen in der Ascherslebener Taubenstraße in der eigenen Werkstatt ausgeführt. Für die Theorie fuhr die junge Frau in die Berufsschule nach Magdeburg, die einzige, in der in Sachsen-Anhalt diese Fachrichtung unterrichtet wird. „Vom Augenaufbau über rechtliche Fragen bis zum Verkauf und Fragen der Optik reichte das Programm“, erinnert sich die Gesellin. „Das Medizinische obliegt den Augenärzten, wir helfen, Sehschwächen zu korrigieren“, erläutert die 22-Jährige.

Sie ergänzt: „Wer diesen Beruf erlernen will, der sollte in Mathematik und Physik, aber auch in Biologie und Chemie schon ziemlich fit sein.“ Das sieht auch Niederlassungsleiterin Marion Kirschnick so. „Wir bilden in Aschersleben pro Lehrjahr zwei junge Leute aus. Zum Glück haben wir noch gute Bewerberzahlen. Wir sind ja auch auf allen Berufsorientierungstagen werbend präsent,“ betont die Augenoptikermeisterin. „Dazu kommen immer mal wieder Praktikanten, die die Chance erhalten, in unsere Branche reinzuschnuppern.“

Zweimal pro Lehrjahr eine „Praxis-Einheit“

Daniela Treiber glänzte nicht nur in der theoretischen Ausbildung und bei der praktischen Arbeit in der Niederlassung. In der firmeneigenen Lehrwerkstatt absolvierte sie zweimal pro Lehrjahr eine einwöchige „Praxis-Einheit“. So überzeugte sie bei ihrer Gesellenprüfung, als sie eine randlose Brille anfertigte, bei der Gläser gebohrt werden mussten. „Wer das beherrscht, der ist perfekt. Das war schon der krönende Abschluss“, findet Niederlassungsleiterin Marion Kirschnick.

So freut es alle 15 Mitarbeiter, dass Daniela Treiber nun nicht nur Augenoptikerin ist, sondern kürzlich in Köthen als Siegerin im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks „Profis leisten was“ aus dem Kammerbezirk Magdeburg geehrt wurde. Marion Kirschnick spricht über die Firmen-Philosophie, dass alle an sich feilen.

„Wir entwickeln uns gemeinsam“, sagt sie. So übertrug sie ihrer Kollegin Anna Hain die Verantwortung für die Auszubildenden. War die bis vor wenigen Wochen die Werkstattverantwortliche in der Taubenstraße, übernahm nun diese Aufgabe Daniela Treiber. „Das kann sie auch“, ist sich ihre Chefin sicher. „Wenn sie dann auch noch etwas mehr Erfahrung in der Praxis gesammelt hat, wird sie Anna Hain folgen, die unterdessen bei uns als Augenoptikermeisterin arbeitet.“ Daniela Treiber hat den Meistertitel jedenfalls schon in ihre aktuelle Lebensplanung aufgenommen. (mz)