Idee aus Aschersleben Ascania-Fackeln von Novo-Tech Aschersleben: Aus der Zugabe für Kunden wurde ein Produkt entwickelt

Aschersleben - Als vor einem Monat im Ascherslebener Zoo zum Neujahrspaziergang eingeladen wurde, brannten an der Terrasse am Dschungel-Café ungewöhnliche Fackeln. Manche Besucher wunderten sich über das glänzende, holzartige große Rohr.
Sie schauten nach, ob eine Ölfüllung die Quelle des Feuers war. Doch die rußfreie Flamme schloss das aus. Bei den Fackeln im Zoo handelte es sich um die Ascania-Fackel, ein neues Produkt der Firma Novo-Tech aus Aschersleben.
Das Unternehmen in der Siemensstraße in Aschersleben produziert die Ascania-Fackel aus dem selbstentwickelten Werkstoff „megawood“. Dieser wird aus Holzspänen, die als Abfälle beim Hobeln und Sägen anfallen, aber besonders fein sind, hergestellt.
Ascania-Fackel verbrennt feine Holzspäne
Im Produktionsprozess für megawood werden die Holzspäne stark erhitzt, um sie mit dem Thermoplast zu verbinden. „Dann wird es nur noch durch ein Werkzeug gepresst.“ Eigentlich könnten die Fackeln unendlich lang produziert werden. Doch in der Halle werden die Fackeln zunächst in sechs Meter lange Abschnitte abgeschnitten.
Eigentlich fertigt die Firma mit dieser innovativen Polymertechnologie Produkte an, die im Garten und Terrassenbereich eingesetzt werden - die licht- und witterungsbeständig sind. Zum Beispiel Barfußdielen, Steinholzplatten, Zaunsysteme, Tore, Konstruktionsholz, Unterkonstruktionen, Pflanzkübel, Bänke, Sandkästen und sogar Fassaden. Wie passt da eine Fackel in das Sortiment?
Fackeln waren eigentlich als Zugaben für Kunden gedacht
Die Fackeln waren als Zugabe für Kunden gedacht, die sich ihre Terrasse aus megawood anfertigen lassen, erzählt Vertriebs-Chefin Agnes Wolf. Eine schöne Idee, um bei Partys für Stimmung zu sorgen, findet sie. Ein Kunde aus der Region Leipzig sei ursprünglich mit dem Fackel-Gedanken zu Novo-Tech gekommen, berichtet sie.
Die Konstrukteure fanden das gut, entwickelten Werkzeuge zur Herstellung und nahmen sie ins Sortiment auf. Wie es im Werkzeug genau aussieht, das sei eben das Know How der Ascherslebener Firma, erklärt Thomas Henke aus der Konstruktionsabteilung, der auch den kleinen Bausatz für den Ständer aus Blech anfertigte.
Die Fackel wird über Holzfachhändler vertrieben, aber auch über regionale Händler oder in freien Tankstellen. Im Werksverkauf kostet sie sechs Euro.
im Hohlraum entsteht beim Verbrennen ein Luftzug
In der Mitte ist das 30 Zentimeter lange rohrartige Produkt wie eine normale Fackel hohl, so dass beim Verbrennen ein Luftzug entsteht. Angezündet wird sie mit normalem Grill- oder Kohlenanzünder. Sie brennt 45 bis 60 Minuten, berichtet Wolf
Dass beim Verbrennen keine Schadstoffe austreten, das führt Laborchefin Andrea Landeck auf die Verwendung des Thermoplast Polyethylen zurück. Das verbrennt rückstandsfrei zu Kohlendioxid und Wasser, ohne dass giftige Dämpfe, Gase oder Schlacken entstehen. Die Fackel besteht zu 80 Prozent aus Fichtenholzspänen, die aus Magdeburg bezogen werden. „Für uns darf kein Baum gefällt werden“, so Agnes Wolf. (mz)