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Ameos-Klinikum Aschersleben Ärztin übernimmt neue Praxis für Innere Medizin

Dr. Daniela Selbig tritt nach 30 Jahren in der Intensivmedizin einen neuen Abschnitt im Arbeitsleben an.

22.04.2021, 08:00
 Dr. Daniela Selbig übernimmt die Praxis für Innere Medizin am Ameos-Klinikum Aschersleben.
Dr. Daniela Selbig übernimmt die Praxis für Innere Medizin am Ameos-Klinikum Aschersleben. Foto: Detlef Anders

Aschersleben - Früher war im Ameos-Klinikums in Aschersleben rechts vom Haupteingang die Notaufnahme. Dort, wo später viele Jahre lang Archivräume waren, ist nun eine Facharztpraxis eingezogen. Dr. Daniela Selbig leitet seit dieser Woche hier die Praxis für Innere Medizin.

Die bisherige Praxis für Innere Medizin von Dr. Brunhilde Paulick, die in Rente ging, wurde vom Stadtzentrum in die Klinik verlagert. Die Zusammenarbeit mit dem Klinikum um Chefarzt Dr. Wolfgang Franz soll gestärkt werden, weiß sie. „Es ist ein Neustart mit neuer Ärztin in neuen Räumen“, sagt Axel Hengehold, der Pressesprecher der Ameos-Regionalzentrale.

Daniela Selbig, Fachärztin für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Kardiologie und Rhythmologie, war bislang leitende Oberärztin der Inneren des Harzklinikums in Quedlinburg. Nach 30 Jahren in der Intensivmedizin möchte die 52-Jährige nun einen neuen Abschnitt ihres Arbeitslebens antreten.

Als sie einst Schülerin im brandenburgischen Rathenow war, stand für Daniela Selbig schon früh fest, was sie werden will: „Ärztin war mein Lebensziel.“ Ihre Eltern waren nicht im medizinischen Bereich tätig, sie hatten auch nicht studiert. Sie rieten ihr zu Praktika im Krankenhaus Rathenow. „Es hat mir Freude gemacht, für die Menschen da zu sein“, sagt sie zu ihrem Antrieb, der bis heute Motivation ist.

Medizin blieb nach dem Reinschnuppern in Krankenhaus und Pflegebereich ihr Ziel. „Ich habe dafür gekämpft“, erzählt Daniela Selbig. „Du musstest ein fehlerfreies Abitur haben“, nennt sie eine erste Voraussetzung zum Medizin-Studium in der DDR – sie bestand das Abi mit 1,0. Ein praktisches Jahr vor dem Studium, das sie im heimischen Kreiskrankenhaus absolvierte, war die zweite Voraussetzung. Sie bekam den begehrten Studienplatz an der Berliner Humboldt-Uni.

„Ärztin war mein Lebensziel, du musstest ein fehlerfreies Abitur haben.“

Dr. Daniela Selbig

Während des Studiums entschied sich die ehrgeizige junge Frau für die Spezialisierung auf Innere Medizin. In der Atmosphäre des Krankenhauses und einer Arztpraxis fühlte sich Daniela Selbig stets wohl. Und sie sagt ehrlich zum Krankenhausalltag: „Man muss es wollen, sonst hält man den Druck nicht aus.“

Während Politiker sich gern selbst darstellen, für sie hat immer der Mensch im Mittelpunkt gestanden. „Ich habe bis zur körperlichen Erschöpfung alles getan, wenn es um ein Menschenleben ging“, sagt sie. Auch als niedergelassene Ärztin will sie versuchen, alles an Therapie für die Patienten herauszuholen.

Ihr Berufsweg führte Daniela Selbig nach dem Staatsexamen 1994 als Ärztin im Praktikum an die damals zur Berliner Charité gehörende Franz-Volhard-Klinik. 1996 erhielt sie die Vollapprobation und wurde Assistenzärztin. Assistenzarztstellen seien damals „rar wie Goldstaub“ gewesen, erinnert sie sich. Sie musste einen Umweg über die Wissenschaft gehen.

Es folgten Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum Jülich, das zum Aachener Klinikum gehört, und wieder in Berlin. Hier schrieb sie auch ihre Dissertation. Fachärztin für Innere Medizin ist sie seit 2004, für Kardiologie seit 2008.

Familiär bedingt zog sie in den Harz. Im Quedlinburger Klinikum arbeitete Daniela Selbig seit 2005. Zunächst als Oberärztin, seit 2013 als Leitende Oberärztin. Die Fahrt zur Arbeit wird von Gernrode aus, wo Daniela Selbig seit vielen Jahren lebt, etwas weiter als bis Quedlinburg sein. Aber über die A36 sei man ja schnell in Aschersleben, weiß sie. (mz/dan)