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Arbeiten am «schlimmsten Tag des Jahres»

Von MARION POCKLITZ 02.12.2008, 17:37

ASCHERSLEBEN/MZ. - Die vier sprechen hier von einer langjährigen Erfahrung. Ganz genau von 18 Jahren. Denn genau so lange gibt es das Taxi-Unternehmen auf dem Zollberg und Dienst zum Fest.

Denn gerade Weihnachten ist das Fuhrunternehmen heiß begehrt. "Erst möchten die Omas und Opas zur Bescherung zu den Kindern gebracht werden. Dann wieder zurück. Und gegen null Uhr wollen dann die Kinder in die Disco", erzählt Rainer Baldauf. Zu fahren hätten sie bis in die frühen Morgenstunden. Jedes Jahr. Der Vater übernimmt die Morgenstunden und die beiden Frauen fahren über Nacht. Bescherung ist dann zwischendurch. "Wir haben eine Tanne in der Zentrale stehen, jedes Jahr. Zwischen zwei Fahrten werden dann kleine Geschenke verteilt", erzählt Gabriele Baldauf weiter. Meist schaffen sie dabei noch eine Tasse Kaffee oder Tee und die Plätzchen, die sie jedes Jahr von den Fahrgästen in der Adventszeit geschenkt bekommen. "Das ist toll. Darüber freuen wir uns immer sehr", sagt sie.

Einmal nur hat Frau Baldauf versucht, einen Weihnachtsbaum in ihrem Wohnzimmer aufzustellen. "Der war am zweiten Weihnachtsfeiertag noch nicht geschmückt", winkt sie ab. Den Weihnachtsbraten gibt es jedes Jahr bei einem guten Freund. Seit zehn Jahren schon kocht er am zweiten Weihnachtsfeiertag etwas Leckeres. Doch zum Essen kommen sie immer erst zwischen 16 und 18 Uhr. Und höchstens für zwei Stunden können sie das Büro verlassen.

Buchungen für Weihnachten werden im Augenblick noch entgegengenommen. "Nur wenige Termine sind noch frei", weiß Brigitta Starosta mit Blick in das Terminbuch. Natürlich werden auch immer wieder Fahrgäste dazwischen- geschoben. "Wenn es geht. Wir könnten in dieser Zeit noch zehn Autos mehr gebrauchen", ergänzt der Chef. Erst im Januar wird es etwas ruhiger. Zwischen den Feiertagen und besonders zu Silvester gibt es immer viel zu tun.

"Nein, es ist nicht komisch, Weihnachten zu arbeiten. Es ist unser Job und wir haben das ja schon vorher gewusst, was auf uns zukommt", sagt Rainer Baldauf.