Tourismus im Seeland Am Europaradweg R1 in Hoym gibt es jetzt eine Radlerrast
Die Hoymer Radlerrast wird im Beisein von vielen Interessenten eröffnet. Weitere Vorhaben, wie Pflanzen-Tausch-Regal und Ulmenallee, sind schon geplant.
Hoym/MZ. - Der Europaradweg R1, der London mit Moskau verbindet, ist imposante 5.100 Kilometer lang. 1.000 davon führen durch Deutschland. „Und wir sind mittendrin und dachten: Wenn keiner was macht, fangen wir halt an“, meint Dieter Kienast lachend, als er die neue Radlerrast in Hoym eröffnet. „Die Leute, die den R1 benutzen – Touristen und Einheimische – können hier anhalten, ausruhen, sich informieren, vielleicht ein Buch lesen“, findet Kienast, der nicht nur Ortsbürgermeister, sondern auch Vorsitzender des Hoymat-Vereins ist. Und der hat ordentlich mit angepackt, um den ehemaligen Schrebergarten herzurichten.
Tafeln informieren über Ort
Und so dankt er allen, die mitgeholfen haben. Der Sparkasse, durch die eine Sitzraufe und eine Info-Tafel über Streckenverlauf, Mühle, Rathaus, St. Johannis, Schloss und Prinzenhaus angeschafft werden konnten. „Mandy Odehnal hat daran grafisch und inhaltlich mitgearbeitet“, freut sich der Vereinschef und verweist auf einen QR-Code für ein kleines Heimatmuseum, das im Rathaus des Ortes entstehen soll. „Die Seite ist jetzt freigeschaltet.“
Dank geht auch an die Seelandschüler, die die alte Gartenhütte in eine Lesestube verwandelt haben, und die Druckerei WB Werbung für ein entsprechendes Schild. „Wir haben Bänke und Regale gebaut, lackiert, Wappen gemalt und Laub geharkt“, zählt Amelie Fiedler auf, die bei dem Projekt dabei war. „Die Stadt hilft uns und wir helfen der Stadt“, sagt die 14-Jährige, die die 8b besucht. „Im April haben wir mit solchen sozialen Wochen angefangen. Wir wollen was zurückgeben“, nickt Schulleiter Tim Hase und redet von einer anderen Form des Lernens. „Wir sind eine Sekundarschule und wollen die Vertiefung der praktischen Arbeit weiter forcieren.“ „Wir werden mit solchen Projekten weitermachen“, sagt auch Techniklehrer Reimo Kirsche. Den nächsten Einsatz gibt es auf dem Abenteuerspielplatz.
Erste Schmierereien
Die Lesehütte, kündigt Kienast an, werde übrigens nachts geschlossen sein. „Wir hoffen, dass alles ganz bleibt. Die Raufe stand erst eine Woche und wurde schon beschmiert. Das ist schade“, bedauert er.
Ulmenallee geplant
Auch Seeland-Bürgermeister Robert Käsebier schüttelt angesichts solcher Zerstörungen den Kopf. „Durch Eigeninitiative ist hier nämlich eine schöne Ecke entstanden“, findet der Bürgermeister, der gleich selbst ein paar Bücher mitgebracht hat. „Es war viel Kleinarbeit, das muss man hoch anrechnen“, sagt Käsebier weiter und lobt die gute Absprache mit der Stadt im Vorfeld. „Hier wurde mit wenigen Mitteln ein finanzieller Mehrwert geschaffen – für Touristen und Einheimische.“
Und es geht weiter: Nachdem die Sparkasse zum 30-jährigen Jubiläum der Filiale in Hoym bereits eine Flügelnuss gespendet hat, wird Ende des Monats ein weiterer Baum von Familie Gohlke gepflanzt. Über die Baumspendeaktion „Mein Baum für Hoym“ solle nämlich eine Ulmenallee entlang des Radweges entstehen. Geplant ist zudem ein Pflanzen-Tausch-Regal, das das Angebot an der Lesehütte ab Frühling 2025 erweitert.