Alte Hobelei Alte Hobelei: Neue Party-Halle für Aschersleben

Aschersleben - Gestern war offizielle Übergabe - die öffentliche Party findet später statt. Nämlich Silvester. Was an der ehemaligen Werkhalle an der Magdeburger Straße in Aschersleben noch fehlt, das ist der Schriftzug „Alte Hobelei“. Der soll in der kommenden Woche angebracht werden. Aus Stahl, anthrazitfarben, pulverbeschichtet und beleuchtet. Der Umbau des seit seiner Sanierung leerstehenden Gebäudes als Ersatz für den gesperrten Saal der Melle zu einer Veranstaltungsstätte hatte Mitte Januar begonnen. 580.000 Euro hat die Stadt dafür locker gemacht. Eine weitere Million kam aus Fördermitteln.
Unumstritten war das Projekt allerdings nicht. Im Stadtrat war es vor allem die CDU, die darin angesichts der inzwischen notorisch klammen Stadtkasse und des Schuldenberges eine Verschwendung von Geld sah, das man anderweitig gut gebrauchen könnte. Außerdem befürchtete man, sich selbst Konkurrenz zu anderen Veranstaltungsstätten wie Ballhaus und Bestehornhaus zu machen. Letztendlich hatten sich aber die Befürworter durchgesetzt. Vielleicht ein Grund dafür, dass die CDU/FDP-Stadtratsfraktion bei der gestrigen Übergabe fehlte.
580.000 Euro Kosten für die Sanierung
Genutzt werden kann die Alte Hobelei für sämtliche Veranstaltungen, die zuvor in der Melle stattgefunden haben. Darunter auch bis zu zehn sogenannte seltene Ereignisse, wie sie von der Stadt bezeichnet werden, pro Jahr. Das sind Veranstaltungen mit mehr als 348 Besuchern, heißt es seitens der Stadt. Mit der Beschränkung auf zehn solcher Veranstaltungen - zum Beispiel Diskotheken - soll Bedenken über eventuelle Lärmbelästigungen Rechnung getragen werden. Außerdem werde der entstandene Mehrzwecksaal unter anderem für die Ausrichtung von Seminaren, Feiern, Konzerten und Firmen- und Vereinsfesten zur Verfügung stehen, heißt es.
Von der über 1.100 Quadratmeter großen Gesamtfläche entfallen 817 Quadratmeter auf den Saal. Der Rest sind Lager, Toilettenräume, Gebäudetechnik und Garderoben. Der Charme der ehemaligen Industrieanlage ist übrigens erhalten geblieben. Auch zwei alte Laufkräne wurden teilsaniert und wieder unter dem Hallendach platziert. Ansonsten verfügt der Saal über eine Bühne, moderne Licht- und Soundtechnik und die Möglichkeit, für kleine Veranstaltungen mit einem Vorhang geteilt zu werden.
Eine gastronomische Versorgung muss von den jeweiligen Veranstaltern selbst organisiert werden. Dafür steht ihnen eine festinstallierte Bar zur Verfügung. Außerdem soll eine weitere - mobile - Schankeinrichtung angeschafft werden.
Oberbürgermeister Andreas Michelmann betätigte gestern, als Zeichen dafür, dass die neue Kulturstätte ihrer Bestimmung übergeben ist und von möglichst vielen Veranstaltern genutzt werden kann, die Glocke eines der beiden Kräne.
Wer Interesse hat, eine Veranstaltung in der Alten Hobelei durchführen zu wollen, erhält weitere Informationen dazu bei der Aschersleber Kulturanstalt unter der Telefonnummer 03473/2266 70. (mz)
