Zeichen der Hoffnung Adventsmusik und stilles Gedenken in Ascherslebener Stephanikirche
Viele Ascherslebener sind am Sonntagabend in die Stephanikirche gekommen, um Adventsmusik zu hören und der Opfer von Magdeburg zu gedenken. Darunter auch viele Helfer.
Aschersleben/MZ - Es war ein anderes Konzert, als in den Jahren zuvor. Und doch stand für die Organisatoren fest: Die „Adventsmusik im Kerzenschein“ wird in der Stephanikirche erklingen. Trotz der furchtbaren Bilder aus Magdeburg. „Jetzt erst recht“, wie es Pfarrerin Anne Bremer trotzig in ihrer Andacht am Sonntagabend formulierte.
Denn so ein Konzert bedeute ja nicht, dass man nicht trotzdem in Gedanken bei den Opfern und deren Familien sei, dass man nicht trotzdem trauere und Respekt und Hochachtung vor der Leistung aller Retter und Helfer an diesem so schwarzen Freitag habe.
Unfassbare Bilder
Und so berichtet Anne Bremer von ihrer eigenen Sprachlosigkeit, als sie die ersten Bilder vom Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt sieht: „Es war unfassbar! Ich konnte das nicht glauben!“ So wird es wohl den meisten hier in den gut gefüllten Bankreihen der Kirche gegangen sein. Manche Träne rollt, als die Pfarrerin die Bilder vom Freitag noch einmal heraufbeschwört.
Auch etliche Helfer von Feuerwehr und ASB sind unter den Besuchern der Andacht: Retter, Organisatoren, medizinisches Personal und Seelsorger. Sie waren dabei am Freitagabend - in Magdeburg, in Aschersleben und werden das Erlebte auch erst einmal verarbeiten müssen. Ebenso wie alle direkt Betroffenen, deren Familien und Freunde - körperliche und psychische Schmerzen werden viele noch lange begleiten.
Licht als Zeichen der Hoffnung
Für all jene entzündet Anne Bremer ein Licht - als Zeichen der Hoffnung, als Zeichen dafür, dass es weitergehe. Es müsse weitergehen. „Jetzt erst recht!“ Und genau darum lassen die Turmbläser und die Kantorei um Philipp Popp ihre „Adventsmusik im Kerzenschein“ erklingen: um die Weihnachtsbotschaft auch weiterhin in die Welt hinauszutragen - trotz oder gerade wegen eines grausamen Anschlags, den sich noch vor einer Woche wohl niemand hätte vorstellen können.