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Acht Jahre Kampf um eigene Lösung

Von Angelika Adam 10.05.2006, 18:53

Gatersleben/MZ. - Gebaut wird sie von einer Firma aus Neumünster. Die Kläranlage soll Ende 2006 fertig sein. Gatersleben gehört keinem Abwasserzweckverband an, bedient sich seit Jahren erfolgreich der Midewa als Betriebsführer.

Gleich vier Spaten waren für den ersten Spatenstich bereitgestellt worden. Zu ihnen griffen neben der Bürgermeisterin Edith Hüttner Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke, Landkreis-Baudezernent Ulrich Reder und Midewa-Niederlassungsleiter Kai-Uwe Rothe.

Petra Wernicke (CDU), Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsministerin, lobte den Kampf der Gemeinde für ein eigenständiges Klärwerk, obwohl das Land eine andere Lösung vorgesehen habe. "Wir akzeptieren die kommunale Selbstverwaltung", sagte sie. Für die Ministerin ist es dabei von besonderer Bedeutung, dass die Gemeinde das Vorhaben aus eigener Kraft finanzieren kann. "Das kommt nicht oft vor", zollte sie den Gaterslebener Gemeinderäten um Bürgermeisterin Edith Hüttner (ptl.) Respekt. "Die Bürger und die Firmen in Gatersleben werden davon profitieren", ist sich die Ministerin sicher.

Die Gemeinde Gatersleben hat für die Kläranlage eigene Mittel im Haushalt eingeplant. "Dank des guten Ergebnisses der Ausschreibung und aufgrund der finanziellen Situation der Gemeinde sind wir in der Lage, diese Mittel zinslos in die weitere Verbesserung der Infrastruktur zu investieren", freut sich Bürgermeistein Edith Hüttner. Gatersleben ist zu 97 Prozent erschlossen, Alle Erschließungen im Abwasserbereich konnten über die Gebühren erfolgen. "Es werden keine Erschließungsbeiträge erhoben", hob die Bürgermeisterin stolz hervor. Der Preis für die Schmutzwasserentsorgung beträgt derzeit 2,48 Euro pro Kubikmeter. In den vergangenen Jahren wurden auch umfangreiche Sanierungsarbeiten im Kanalnetz vorgenommen. "Und auch das ausschließlich mit Mitteln der Gemeinde", verweist Frau Hüttner auf den "Gaterslebener Weg".

Für die Arbeiten am Klärwerk hatte die Gemeinde einen öffentlichen Teilnahmewettbewerb durchgeführt, an dem sich zwölf Bieter beteiligten. Nach der gründlichen Prüfung der Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit waren neun Bieter aufgefordert worden, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Am Ende erhielt die Firma Ferrus Cyklar aus Neumünster den Zuschlag, die eine Variante für 80 000 Euro angeboten hatte.