2. Hüttentag in Mägdesprung 2. Hüttentag in Mägdesprung: Zwischen Sleipnir und altem Werkzeug
Mägdesprung/MZ. - Friedrich Hohmann und Ernst Kunze, die noch bis Februar im Rahmen einer SAM das Industriemuseum betreuen und für regelmäßige Öffnungszeiten sorgen, konnten den Besuchern wieder einige Schenkungen und Leihgaben präsentieren. Eine Feilmaschine, die für exaktes Feilen im rechten Winkel sorgte, habe Ernst Weiß aus dem ehemaligen Werkzeugbau des Harzer Schmucks gesponsert. Ein Besucher brachte eine gusseiserne Pfanne und einen Weihnachtsbaumständer aus der Mägdesprunger Hütte mit. Hohmann präsentierte ein selbst aufgearbeitetes altes Kochergestell vom Sperrmüll, das einst hier hergestellt wurde.
Besondere Anziehungspunkte waren der Zinngießer Arnfried Müller aus Güntersberge, der zeigte und erklärte, wie er Flachreliefs gießt, und Sleipnir, Wotans achtbeinigem Pferd für Thales Mythenweg, das der Gernröder Metallgestalter Wolfgang Holzhauer gerade anfertigt. Im Obergeschoss der Maschinenfabrik zeigte Schmuckdesignerin Sylvia Kundler Arbeiten aus Metall, Peter Blumental aus Quedlinburg Bilder und "Federvieh" aus Metall und Werner Horst aus Köln selbst gebaute Modelle von großen Werkzeugmaschinen im Maßstab 1:10 aus Buchenholz. Der ehemalige Drehermeister fertigt die Modelle seit einiger Zeit als Hobby. Als er bei einem Urlaub in Wernigerode das Carlswerk entdeckte, beschloss er, dem Museum vier Modelle zu sponsern, die sogar funktionsfähig sind. Junge Besucher staunten vor allem über den Bombenofen, der als erster Nachkriegsofen in Mägdesprung gebaut wurde: "Das sollte mal eine Zehn-Zentner-Fliegerbombe werden", erklärte Ernst Kunze.
Günter Guzinski aus Duisburg hatte das Carlswerk bei einer Wanderung von Alexisbad aus entdeckt und zeigte sich so begeistert, dass er zum Abschluss seines Urlaubs mit seiner Frau und Freunden noch einmal herkam. "Wir waren überrascht, so etwas zu sehen und sehr angetan davon, wie uns alles erklärt wurde", lobte der frühere Schlossermeister, während sich seine Frau in der Mittagszeit sorgte, dass der Kuchen am Stand der Rheumaliga nicht reicht. Die acht Kuchen gingen weg "wie warme Semmeln."