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Zwergenaufstand Zwergenaufstand: Zehn banale Gründe, warum Kleinkinder ausflippen

Von Nathalie Klüver 30.09.2015, 10:26
Ein klassischer Schäm-Moment für Eltern ist der Schreianfall an der Supermarktkasse.
Ein klassischer Schäm-Moment für Eltern ist der Schreianfall an der Supermarktkasse. imago/blickwinkel stock&people

Wutausbrüche gibt es bei uns täglich. Der Große hat die Trotzphase gerade wieder reaktiviert und beim Kleinen hat sie gerade begonnen. Meine Jungs können beide sehr wütend werden. Also richtig sehr wütend.

Das hier sind die Top Ten der Gründe, die einen Wutanfall bei meinen Kindern auslösen können.

In ihrem Blog Eine ganz normale Mama schreibt Nathalie, 35, über die Parallelwelten von Eltern und Kinderlosen, über die kleinen Tücken im Familien-Alltag und vor allem über das Wunderbarste der Welt: Das Leben mit Kindern. Es ist anstrengend. Ja. Aber sie will es durch nichts ersetzen. Ihre Söhne sind 2 und 4 Jahre alt.

1. Wehe, Mama drückt die Klingel

Das Drücken jeglicher Knöpfe übt auf meinen Großen eine unheimliche Faszination aus. Und wehe, es kommt ihm jemand zuvor. Ich habe aus Versehen auf den Ampel-Knopf gedrückt? „Aber ich wollte doch!” Schrei. Heul. Schrei. Ähnliches gilt für Fahrstuhlknöpfe, Klingeln und was sich sonst noch so drücken lässt.

2. Wehe, Mama stört beim Anzieh-Überraschen

Entweder der Große trödelt. Oder er will nur von mir angezogen werden. Oder aber er will mich überraschen. Aber wehe, ich komme in die Nähe des Zimmers. „Du hast geguckt!” „Nein, hab ich nicht. Ich habe die Augen zu!” „Doch, ich will dich doch überraschen.” Und los geht die Sirene.

3. Wehe, Mama schenkt das Wasser ein

Es gibt Tage, da will der Große alles alleine machen, sich zum Beispiel Wasser einschenken. Nur: Wenn es schnell gehen muss, mache ich es schon mal. Und dann geht das Geschrei los. So mit Becher vom Tisch werfen: „Nein, ich will das selbst machen!” Allerdings ist darauf leider kein Verlass. Denn an manchen Tagen soll ich wiederum alles machen. Leider hat da noch niemand ein Vorwarnsystem erfunden.

4. Wehe, Mama malt den Kipplaster falsch

Ich kann nicht malen. Also so gar nicht. Mein Großer hat mich überholt. Ja, er malt besser als ich. Aber trotzdem soll ich immer mitmalen. Gestern war es ein Kipplaster. „Mama, das ist doch kein Kipplaster.” Als ich sagte, ich könne es nicht besser, schaltete er seine Sirene ein.

5. Wehe, da sind Zwiebeln in der Tomatensoße

Das leidige Essensthema. Meine Söhne haben Mikroskopaugen. Sie erkennen jede noch so kleine Zwiebel. Jedes winzige Petersilienfetzchen, das in der Soße schwimmt. Es wird zielsicher aussortiert. Jedoch leider nicht einfach nur wortlos. Nein. Kein anständiges Essen ohne einen gepflegten Wutausbruch.

6. Wehe, Mama versteht die Rollenspiel-Regeln nicht

Ich bin kein Rollenspiel-Fan. Ich habe wirklich keine Lust, zum 20. Mal Kindergarten zu spielen. Egal, wie pädagogisch wichtig das sein mag. Ich finde, Kinder sollten das mit anderen Kindern spielen. Manchmal muss ich aber doch. Und wehe, ich kapiere die komplizierten Spielregeln nicht sofort. Das Theater ist groß! Im wahrsten Sinne des Wortes!

7. Wehe, Mama macht den Buggy-Gurt zu

Mein Kleiner mag seinen Buggy nicht. Er will nur leider auch nicht wirklich laufen. Wenn, dann will er wegrennen und lässt sich nicht an die Hand nehmen. Oder setzt sich einfach hin. Denn er will auf den Arm. Jetzt! Sofort! Wenn ich ihn dann nach langem Geraufe im Buggy anschnalle, dann brüllt er. Laut. Sehr laut.

8. Wehe, Mama kommt mit der Zahnbürste

Die Wut über die Zahnbürste. Der Große lässt sich vorbildlich die Zähne putzen. Dem Kleinen hingegen ist das herzlich egal. Er schreit wie am Spieß, er wälzt sich weg, er schüttelt den Kopf. Abend für Abend, 19.30 Uhr. Das muss doch mal langweilig werden!

9. Wehe, der Bruder nimmt etwas weg

Diese ewige Streiterei. „Mama, er hat mir den Stift weggenommen.” – „Den hatte ich aber zuerst.” – „Das ist meine Ritterburg.” – „Mama, er hat mein Auto kaputt gemacht.” Das ist dann immer so eine der Situationen, wo die Beiden ihre Simultan-Wutausbrüche haben. Die mag ich besonders gern...

10. Wehe, Mama kommt mit einer frischen Windel

Mein Kleiner findet Windeln ziemlich beknackt und Wickeln noch viel mehr. Wenn es nach ihm ginge, wäre er Wildpinkler. Töpfchen oder Klositz findet er doof. Nun ja, also trägt er eine Windel, denn Wildpinkeln ist leider nicht so gesellschaftskompatibel. Das Windelnwechseln geht bei ihm sowieso nur im Stehen und auch da kann man sicher sein: Sein Gebrüll hört man bis zum Nachbarhaus. Mindestens.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich im Blog „Eine ganz normale Mama“.

Kinder lassen ihre Wut raus.
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„ICH wollte den Knopf drücken!!“: Zwergenaufstände sind nur im Nachhinein lustig.
„ICH wollte den Knopf drücken!!“: Zwergenaufstände sind nur im Nachhinein lustig.
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