Zusammenhang mit Corona? Zusammenhang mit Corona?: Schwere Infektionen - Immer mehr Kinder auf Intensivstation
In Europa landen ungewöhnlich viele Kinder mit schweren Entzündungssymptomen auf der Intensivstation. Alarmierende Fälle sind aus Großbritannien, Spanien, Italien, der Schweiz und Frankreich gemeldet worden.
Die Kinder zeigen alle ähnliche Symptome und haben oft hohes Fieber, Bauchschmerzen, niedriger Blutdruck sowie Atem- und teils auch Herzproblemen. Die Entzündungen ähneln dem des Kawasaki-Syndroms.
Das Kawasaki-Syndrom ist eine Gefäßerkrankung, die aus unbekannter Ursache bei Kindern auftritt.
Gesundheitsminister von Frankreich und England über Infektionsfälle bei Kindern
Der französische Gesundheitsminister Olivier Véran hat sich am Mittwoch beunruhigt über das Auftreten entzündlicher Erkrankungen bei Kindern geäußert. Pariser Ärzte hätten ihn alarmiert, weil etwa 15 Kinder aller Altersstufen unter Symptomen wie Fieber, Beschwerden im Verdauungstrakt und Gefäßentzündungen litten, die eine Herzschwäche verursachen könnten, sagte Véran dem Radiosender Franceinfo. Auch Entzündungen der Herzgefäße träten mitunter auf.
In jedem Fall nehme er die Meldungen „sehr ernst“, betonte Véran. Es herrsche derzeit eine „gewisse Beunruhigung und eine gewisse Wachsamkeit“. Der Minister rief die Ärzte und Wissenschaftler in Frankreich und allen anderen Ländern auf, auf derartige Fälle zu achten und so viele Informationen wie möglich zusammenzutragen.
Am Dienstag hatte bereits der britische Gesundheitsminister Matt Hancock einige derartige Fälle bei Kindern geschildert. Die Beschwerden würden offenbar durch eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst und könnten in dem neuartigen Coronavirus und Covid-19 ihre Ursache haben, sagte Hancock.
Schwere Infektionen bei Kindern - Verbindung zum Corona-Virus?
Ob es eine Verbindung zum Corona-Virus gibt, wird geprüft. Kinder sind nur gering vom Corona-Virus betroffen. Sie bekommen die Krankheit gar nicht oder nur mit milden Symptomen. Ein schwerer Krankheitsverlauf ist nur sehr selten.
Bei einigen der erkrankten Kinder wurde das Corona-Virus nachgewiesen, bei anderen Erkrankten aber nicht. Die WHO will nun die Warnungen aus Europa überprüfen. (agy/mz/afp)