Zum "Royal Baby 2" Zum "Royal Baby 2": Was mit dem zweiten Kind ganz anders wird
Das heiß erwartete „Royal Baby 2“ ist auf der Welt: Großbritannien hat gespannt auf den neuen Nachwuchs von Prinz William und Herzogin Kate gewartet. Euphorie und Medien-Hype rund um die Geburt waren dabei aber längst nicht mehr so groß wie 2013, als der kleine Kronprinz George auf die Welt kam – und die halbe Nation verrückt zu spielen schien.
Ja, beim zweiten Kind ist vieles anders. Das werden sicher auch Kate und William bald noch merken. Alle Eltern mehrerer Kinder kennen das Phänomen allzu gut. Baby 1, das war Ausnahmezustand – Baby 2 eher eine Fortsetzung der ganz anderen Art.
Ein paar Dinge, die mit dem zweiten Kind sicher anders werden:
1. „Ach stimmt, bin ja schwanger.“
Beim ersten Kind war jeder Ultraschall-Termin ein Feiertag, jede Kindsbewegung wurde mit „Wow“ kommentiert und die werdende Mama hat sich nochmal richtig schön Zeit für sich genommen. Die zweite Schwangerschaft passiert eher so nebenher. Ab und zu fällt einem ein, dass man, stimmt ja, auch noch schwanger ist. Für extra Schonung bleibt meistens wenig Gelegenheit. Äh, welche Woche bin ich nochmal?
2. „Vor der Geburt noch schnell Bodys waschen.“
Liebevoll das Kinderzimmer einrichten, Babykleidung schon Monate vorher sortieren, Wiege bereitstellen: Was vor Baby 1 sorgfältig zelebriert wurde, handelt man bei Baby 2 eher kurzfristig und nüchtern ab. Schatz, holst du mal den Stubenwagen aus dem Keller und wirfst die Bodys in die Maschine – meine Fruchtblase ist geplatzt!
3. „Schon wieder? – Glückwunsch!“
Auch wenn sich Verwandte und Freunde natürlich über jedes Baby wieder freuen. So ganz reicht die Euphorie nicht an das erste Mal heran, als sich alle förmlich überschlugen mit Geschenken und Theater. Als Präsent gibt’s jetzt praktische Ergänzungen zur Babyausstattung und Angebote, Kind 1 mal abzunehmen. Schön auch die Reaktion entfernter Bekannter, die man selten sieht: Was, schon wieder ein Baby?
4. „Wochenbett-Zauber? Guter Witz.“
Nach der Geburt soll die Mutter wochenlang ruhen, sich was Gutes tun. Die neue Familie genießt ihr kleines Glück fern des Alltags. Lange leere Tage mit viel Ruhe, einfach nur stillen und ab und zu ein paar Serien gucken. Was bei Baby 1 noch einigermaßen funktionierte, hält bei Baby 2, sagen wir mal, 24 Stunden. Danach kommt Kind 1 und fordert Mama und Papa zurück.
„Ähm, wo ist eigentlich das Baby?“ - Mehr kleine Marotten beim zweiten Kind folgen auf der nächsten Seite.
5. „Aktuelles Baby-Foto? - Da muss ich kramen.“
Von Baby 1 gibt es wahrscheinlich nach einer Woche schon 500 Bilder. Jede kleinste Regung – es streckt die Zunge raus! – wird auf Video festgehalten. Danach wird alles im Baby-Tagebuch notiert und in einem „der erste Monat mit Mausi“-Album verewigt. Baby 2 wird anfangs schnell mal in der Gruppe abgelichtet – das große Geschwisterchen will natürlich auch mit drauf. Die Monate danach hält es sich mit Fotos eher in Grenzen – ist ja alles schonmal dagewesen.
6. „Kind wird auf den Bauch geschnallt.“
Ja nicht zu früh raus an die Luft mit dem Säugling, jeder Ausflug will genau geplant und vorsichtig gewagt sein? Quatsch: Baby 2 wird mit dem Wickeltuch um den Bauch geschnallt und kommt bei Wind und Wetter mit auf den Spielplatz. Stillen im Stehen soll ja gerade in sein.
7. „Wo ist eigentlich das Baby?“
Stundenlang saß man vor Baby 1 und konnte überhaupt nicht mehr weggucken – was für ein zauberhaftes kleines Wesen. Wenn es schlief, schaute man immer, ob es noch atmet. Wenn es schrie, war man gleich in Alarmbereitschaft. Baby 2 wird öfter mal irgendwo abgelegt, wenn Kind 1 mit dem Ball durchs Haus toben will. Wenn es schreit, wird man natürlich hellhörig und guckt nach. Aber wo hatte man es nochmal abgelegt?
„Wie, kannst du etwa schon laufen?“ - Noch mehr Beispiele gibt's auf der nächsten Seite.
8. „Ob der Kleine einen Schub hat? Keine Ahnung!“
Welche Milchpumpe ist die beste? Ist auf dem Bauch schlafen wirklich gefährlich? Wann hat es den nächsten Entwicklungsschub? Rund um Baby 1 hat man Ratgeber und Testberichte verschlungen und sich viele Gedanken über Erziehungsfragen gemacht. Jetzt nimmt man es, wie es kommt und handelt irgendwie intuitiv. Wird schon wieder aufhören zu schreien, ist bestimmt nichts Wildes.
9. „Okay, du kriegst auch einen Keks.“
Ja nicht zu früh mit Beikost anfangen, Bio-Brei am besten selbst kochen und keinesfalls Süßigkeiten vor dem ersten Geburtstag. Was bei Baby 1 noch strenge Gebote waren, wirft man bei Baby 2 leicht über den Haufen. Schließlich will das Kind schon früh das haben, was das Geschwisterchen hat. Na gut, dann kriegst du eben auch einen Keks – dann bist du wenigstens ruhig!
10. „Oh, seit wann kannst du denn laufen?“
Das erste Mal auf den Bauch drehen, der erste Griff zum Mobilé, die ersten Gurr-Laute – als Erstlingseltern erlebt man die kleinsten Entwicklungen des Kindes als pure Magie. Beim zweiten Kind rutscht da auch mal schnell was durch. Statt permanent zu staunen, bemerkt man manche Fortschritte nicht einmal oder vergleicht sofort mit Kind 1. Huch, wo kommst du denn her – kannst du etwa schon laufen?