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Zierkerzen Zierkerzen: Manufaktur knüpft an Olbernhauer Wachskunst an

25.11.2003, 09:16
Dekorative Kerzengestecke in einer Wachsschale werden in der Erzgebirgischen Zierkerzenmanufaktur in Olbernhau von Annegret Neubert gefertigt. Zum ständigen Standardsortiment gehören etwa 1.000 Formen und Motive von Kerzen, die hier in Handarbeit produziert werden. (Foto: dpa)
Dekorative Kerzengestecke in einer Wachsschale werden in der Erzgebirgischen Zierkerzenmanufaktur in Olbernhau von Annegret Neubert gefertigt. Zum ständigen Standardsortiment gehören etwa 1.000 Formen und Motive von Kerzen, die hier in Handarbeit produziert werden. (Foto: dpa) ZB

Bärenstein/Olbernhau/dpa. - Über Jahrzehnte hinweg wurde im Erzgebirge nicht nur geschnitzt, gedrechselt und geklöppelt, sondern auch Wachs verarbeitet. «Unter dem Markenzeichen 'Olbernhauer Wachsblume' gingen die Erzeugnisse einst in die ganze Welt», sagt Karin Gerz. Die Gründerin der Erzgebirgischen Zierkerzenmanufaktur knüpft seit vier Jahren an diese Tradition an, wenngleich die Olbernhauer Wachsblumen nicht mehr gefertigt werden. In Olbernhau (Mittlerer Erzgebirgskreis) und in Kühberg bei Bärenstein (Kreis Annaberg) entstehen stattdessen in Handarbeit allerlei Wachsfiguren und Zierkerzen.

Neben Lichtern für Hochzeitsfeiern oder Kerzen für den Altar werden auch freche Tierfiguren gegossen und geformt. Vor allem Kinder sind davon begeistert. «Natürlich dürfen die Motive aus der traditionellen erzgebirgischen Handwerkskunst nicht fehlen», betont Gerz. Alle Stücke seien Unikate.

Besucher der Manufaktur können den Kerzenmachern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. «Von Kunst bis Kitsch ist hier alles zu finden», sagt ein begeisterter Besucher, der eine Silvesterkerze in Form eines Sektkelches mit einer stilvollen Weihnachtskerze ohne Schnörkeleien vergleicht.

«Wir erfüllen innerhalb weniger Tage nahezu alle Wünsche», sagt Verkäuferin Heike Siebrandt. Beschriftungen für Jubiläen etwa können meist sofort erledigt werden. Wer einen Sonderwunsch hat oder das Foto eines Geburtstagskindes auf einer Kerze haben möchte, sollte etwas Wartezeit einplanen. Urlauber im Erzgebirge bekommen ihre bestellten Kerzen auch nach Hause geschickt. Zum stets vorrätigen Standardsortiment gehören etwa 1000 Formen und Motive. Die Ideen für die Vorlagen der Figuren oder Muster auf den Kerzen entstehen in der Manufaktur selbst.

Häufig werden Originale aus Holz, Ton, Gips und Wachs benutzt, von denen zunächst ein Kautschukabdruck gemacht wird. In diese Form wird das flüssige Wachs gegossen, das dann mehrere Stunden erkalten muss. Das Wachs aus weißen Blöcken wird zuvor auf mehr als 100 Grad Celsius erhitzt und bei Bedarf eingefärbt. Mittels Airbrush werden viele Kerzen verschönert, bekommen Gold-, Silber- oder weiße «Schnee»- Verzierungen. Details, etwa die Gesichter von Figuren, werden mit Pinsel und Farbe auf die Kerzen aufgetragen.

Die Zahl der Kerzenmacher ist von anfänglich zwei auf inzwischen 14 gestiegen. Neben den Manufakturen in Olbernhau und Bärenstein gibt es eine Verkaufsstelle in Freiberg. Ein weiterer Laden soll noch vor Jahresende in Grillenburg (Weißeritzkreis) eröffnet werden.

Eine Mitarbeiterin der Erzgebirgischen Zierkerzenmanufaktur in Olbernhau fertigt dekorative Kerzengestecke in einer Wachsschale.Mit Airbrush und Pinsel werden die Weihnachtskerzen mit Gold, Silber oder "Schnee" verziert. (Foto: dpa)
Eine Mitarbeiterin der Erzgebirgischen Zierkerzenmanufaktur in Olbernhau fertigt dekorative Kerzengestecke in einer Wachsschale.Mit Airbrush und Pinsel werden die Weihnachtskerzen mit Gold, Silber oder "Schnee" verziert. (Foto: dpa)
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