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Zeichen der Liebe Zeichen der Liebe: Trauringe besiegeln den Bund fürs Leben

Von Stephanie Lettgen 09.01.2006, 11:39
Breite Ringe sind dieses Jahr besonders gefragt - vor allem Frauen wünschen sich darauf oft einen Stein. (Foto: dpa)
Breite Ringe sind dieses Jahr besonders gefragt - vor allem Frauen wünschen sich darauf oft einen Stein. (Foto: dpa) Merkle

Königstein/Pforzheim/dpa. - Die Trauringe werden immer individueller: Ausgefallenes Design undpersönliche Gravuren liegen im Trend.

Beim Material für die Ringe sind die Paare selten sparsam: 585eroder 750er Gold sollte es schon sein, sagt Hans-Jürgen Wiegleb,Präsident des Zentralverbandes der deutschen Goldschmiede,Silberschmiede und Juweliere in Königstein (Hessen). Gelbgold istnach wie vor gefragt, wenn auch weniger als in früheren Jahren.«Weißgold ist sehr beliebt, auch Platin spielt eine große Rolle»,sagt Alfred Schneider, Hauptgeschäftsführer des BundesverbandesSchmuck und Uhren in Pforzheim. Gerne genommen würden auch Ringe miteinem Materialmix, bei denen beispielsweise Weißgold mit Gelbgoldkombiniert wird.

Bei der Wahl des Materials sollte vor allem die Farbe der Hautberücksichtigt werden, sagt Sylke Mann, Hochzeitsplanerin bei derAgentur Weddix in München. Als Faustregel gilt: Auf bräunlicher Hautsieht Gold gut aus, auf blasser Haut eher Weißgold und Platin. Dasrichtige Metall ist aber auch eine Frage des Geschmacks: «Wer sonstlieber Silberschmuck trägt, sollte eher Weißgold oder Platin wählen»,rät Mann. Immer mehr Paare entscheiden sich auch deshalb für Platin,weil dieses Metall im Vergleich zu Gold deutlich haltbarer undwiderstandsfähiger ist.

Modern sind derzeit breite Trauringe zwischen fünf und achtMillimetern. «Besonders Frauen tragen gerne einen breiten Ring», sagtder Geschäftsführer der Hamburger Schmuckfirma Merkle, Nils Friese.Die Braut wünscht sich für ihren Ring zudem oft einen Stein. «Sehrhäufig werden Diamanten als Symbol für die Unvergänglichkeiteingesetzt», erzählt Hochzeitsplanerin Mann.

Die Form bleibt eher klassisch dezent, da gerade Frauen denTrauring oft gemeinsam mit anderen Ringen tragen wollen. Wichtig sei,dass die Form des Ringes zur Hand passt, erklärt Mann. Ein schwererRing sei an einer schmalen Hand fehl am Platz, umgekehrt sehe eindünner Ring an einer kräftigen Hand einsam aus.

Um bei der Hochzeit keine bösen Überraschungen zu erleben, solltendie Paare sich schon mindestens zwei bis drei Monate vor der Hochzeitum die Ringe kümmern. Denn ist die Wahl gefallen, werden die Ringemeist erst individuell gefertigt. Mit mindestens 300 Euro müssenPaare für die Ringe rechnen, sagt Wiegleb. Wer sich für ein teuresMetall und einen Stein entscheidet, ist jedoch schnell bei Preisenbis zu 2000 Euro.

Im Trend liegen Ringe mit Symbolcharakter. «Jeder Ring erzählteine Geschichte», sagt Jutta Ingala vom Trauring-Hersteller Niessingin Vreden (Nordrhein-Westfalen). Ein Beispiel dafür ist dasNiessing-Modell «Tango», bei dem zwei gegensätzliche Metalle eineinnige Verbindung eingehen.

Auch bei der Gravur legen die Paare Wert auf Bilder, die eineVerbindung zu ihrer eigenen Geschichte haben: «Motive von der Möwebis zum Herz werden eingearbeitet», erzählt Wiegleb. AuchLiebesschwüre wie «Ewig» oder «In inniger Liebe» werden gewünscht.Klassiker ist aber nach wie vor die Gravur mit Vornamen des Partnersund Hochzeitsdatum.

Um dem Ring besondere Individualität zu geben, wollen immer mehrHeiratswillige ihre Ringe selbst schmieden. Bundesweit werden dafürKurse angeboten. In der Schmuckschmiede in Würzburg beispielsweisekönnen die Paare hämmern, schleifen und löten: «Der Reiz ist dasSelbstgemachte», sagt Goldschmiedin Mareike Hintze. Auch fürhandwerklich Ungeübte sei es möglich, Trauringe in Gold oder Platinso anzufertigen, dass sie sich nicht von gekauften Ringenunterscheiden.

Doch auch wenn es sehr modern ist, auffällige Trauringe zu tragen,gibt es viele Paare, die nach wie vor auf klassische, schlichteModelle setzen. So ist die Chance größer, dass die Ringe dem Paarauch noch bei der Silber- oder Goldhochzeit gefallen. Auffallend istnach Angaben der Experten, dass sich immer weniger Männer gegen einenTrauring sträuben. Diese Beobachtung hat auch Sylke Mann gemacht:«Die Zahl der Ringmuffel nimmt ab, immer mehr Männer sind überzeugteEheringträger.»

Trauringe sollen etwas ausdrücken - die zwei Metalle stehen für eine innige Verbindung. (Foto: dpa)
Trauringe sollen etwas ausdrücken - die zwei Metalle stehen für eine innige Verbindung. (Foto: dpa)
Niessing
In Schmiedekursen können Brautleute Hand anlegen und sich ihre Ringe selbst hämmern und schleifen. (Foto: dpa)
In Schmiedekursen können Brautleute Hand anlegen und sich ihre Ringe selbst hämmern und schleifen. (Foto: dpa)
Schmuckschmiede Würzburg