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Wintermode Wintermode: Der Parka kehrt zurück

21.08.2002, 10:13
Leder ist in der kommenden Saison eines der
Leder ist in der kommenden Saison eines der Joseph Janard

Berlin/dpa. - «Der Parka steht für eine neue Richtung», sagt Elke Giese,Trendexpertin vom Deutschen Modeinstitut (DMI) in Berlin. Die langenJacken seien sportiver, handfester und weniger körpernah als diezierlich anmutenden Mäntel des vergangenen Winters. In der Männermodegibt der Parka ebenfalls den Ton an: Parka-Formen mit fellverbrämtenKapuzen gehören laut dem Deutschen Institut für Herrenmode (DIH) inKöln zu den modischen Highlights der Saison.

Und so haben sich selbst die Designer der Edelfirmen für diekommende Saison dem einstigen Markenzeichen von Studenten undDemonstranten ausgiebig gewidmet: Bogner in München setzt zumBeispiel einen Fellkragen auf vom Parka inspirierte Baumwolljacken.Bei Chanel findet sich ebenfalls Pelz an Kragen, Manschette und Saum.Noch häufiger sind laut Sylvie Lenderoth von Chanel in Hamburg jedochStrickeinsätze, etwa an den Ärmeln oder am Kragen.

Auch wenn der Parka nach den Einschätzungen der Experten in denkommenden Monaten die Hauptrolle spielen wird, so hat er doch einegroße Konkurrentin. Denn die Steppjacke kehrt ebenfalls zurück,sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Im Vergleich zu denin den achtziger Jahren populären aufgeplusterten Modellen zeigensich die aktuellen Jacken jedoch in deutlich abgespeckter Form:

Stepp taucht in allen modischen Bereichen auf, von sportlich biselegant, sowohl beim kurzen Blouson als auch beim langen Mantel: «Wirhaben viele Steppvarianten bei Jacken und auch bei Kurzmänteln imProgramm», bestätigt Ute Lentfer vom Otto-Versand in Hamburg. «Ganzwichtig ist die Daunenoptik. Jacken müssen gesteppt sein», sagtChristina Beckmann, Sprecherin für den Bereich Mode bei C&ADeutschland in Düsseldorf.

Angesichts der sportlichen Konkurrenz hat es der traditionelleMantel schwer, nicht abgehängt zu werden. «Klassische Mäntel habenganz schlechte Karten», so Modeexpertin Giese. Wenn Mantel, dannmüsse es in der kommenden Saison schon ein eher ausgefallenes Modellsein - zum Beispiel bis zum Knöchel reichende Exemplare, inspiriertvon der russischen Zarenzeit.

Der Vintage-Look hat auch bei Jacken und Mänteln deutliche Spurenhinterlassen. Das zeigt sich vor allem bei den Materialien: «Pelz,Cord und Leder» sieht Elke Giese als die großen Themen der Herbst-und Wintersaison. Kuschelig, weich und ausdrucksstark sollten dieMaterialien sein.

Daneben bleibt Denim in den unterschiedlichsten Formen, Waschungenund Farben auch im Winter aktuell. «In Schwarz, ausgewaschen,gefüttert und mit Pelzkragen» wurde der Jeansstoff zum Beispiel beiCerrutti auf Wintertauglichkeit getrimmt, so Sandra Blumberg von derPressevertretung des italienischen Bekleidungsherstellers in München.Auch Otto setzt auf die Vintage-typische Gebrauchtoptik, kombiniertmit abknöpfbaren Plüschkrägen und Verbrämungen an den Ärmeln.

Farblich geben sich Jacken und Mäntel äußerst gedeckt. «Es wirdviel Schwarz geben, dazu einige Grau- und Rottöne», sagt Elke Giese.Außerdem sei die ganze Palette an typischen Lederfarben von Camel biszum warmen Honiggelb vertreten. «Von Dunkelbraun über Cognac bisHellbeige» beschreibt Nina Hallwachs die Farbauswahl bei Bogner. BeiOtto und Cerrutti überwiegen ebenfalls die klassischen Mantel- undJackenfarben, nur gelegentlich setze ein kräftiges Rot einenFarbtupfer. Wer fröhlichere Farbtöne bevorzugt, muss sich wohl biszum kommenden Frühjahr gedulden.