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Vorsicht Gewitter Vorsicht Gewitter: Experte rät zu umfangreichem Blitzschutz im Haus

11.06.2003, 12:24
Sommerzeit ist Gewitterzeit, hier über Bayern. Blitzableiter sind ein wichtiger Schutz. (Foto: dpa)
Sommerzeit ist Gewitterzeit, hier über Bayern. Blitzableiter sind ein wichtiger Schutz. (Foto: dpa) dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Sommerzeit ist auch Gewitterzeit: Wenn der Blitz ins Haus einschlägt, kann das gefährlich und teuer werden. Experten raten deshalb, schon bei der Bauplanung für das Eigenheim einen umfangreichen Blitzschutz zu berücksichtigen. Gesetzlich vorgeschrieben seien Blitzableiter für Privatbauten nicht, sagte Thomas Raphael, Blitzschutzexperte beim Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) am Mittwoch in einem dpa/gms-Gespräch. «Es sei denn das Bauamt sieht eine grundsätzliche Brandgefahr. Dann kann der Bau einer Blitzschutzvorrichtung angeordnet werden.»

Der Fachmann empfiehlt jedoch unabhängig davon jedem Hauseigentümer die Installation einer vollständigen Blitzschutzanlage. Damit liege die «Fangwahrscheinlichkeit» für einen Blitz bei 95 Prozent. Erfahrungsgemäß betrage der Preis für eine komplette Schutzanlage drei bis vier Prozent des Hauswertes. Keine billige Angelegenheit, aber eine Investition, die sich lohne. «Die Blitzschäden nehmen immer mehr zu, weil es in den Haushalten immer mehr elektronische und empfindliche Geräte gibt», so Raphael.

Moderne Blitzschutzanlagen bestehen nicht nur aus einem einfachen Blitzableiter, sondern schützen laut Raphael den Außen- und Innenbereich des Hauses. «Für den Innenschutz wird noch vor den Stromzähler ein Kasten geschaltet, der verhindert, dass Blitze über den Stromkreislauf Geräte im Haus beschädigen können.» Das sei vor allem wegen des Versicherungsschutzes sinnvoll. Die normale Hausratsversicherung decke nur Schäden durch Direkteinschläge ab, nicht aber Schäden durch Nebeneinschläge außerhalb des Hauses, wie zum Beispiel in das Stromnetz.

Wer sich nicht zu einer solchen recht kostspieligen Blitzschutzanlage durchringen kann, sollte aber zumindest die entsprechenden Halterungen und die Erdungsanlage miteinbauen, rät Raphael. «Eine nachträgliche Einrichtung dieser Teile wird sonst teuer.»

Für alle Häuser ohne Komplettschutz gelte bei Gewitter weiterhin: Stecker aus der Dose, sowohl aus dem Strom- als auch aus dem Telefonnetz. Bewohnern ungeschützter Gebäude empfiehlt der Blitzexperte außerdem, sich bei Gewitter von Metallgegenständen und Elektrogeräten fernzuhalten und weder zu duschen noch zu baden.

Informationen: Die kostenlose Broschüre des VDE «Wie kann man sich gegen Blitzeinwirkungen schützen» kann bestellt werden über Faxabruf unter 069/631 29 25)