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Türen richtig abschleifen und lackieren

Von Tobias Schormann 23.06.2008, 07:06

Köln/dpa. - Beim Renovieren der Wohnung wird ein wichtiges Stück leicht vergessen: die Tür. Dabei kann sich die Mühe lohnen - gerade in Altbauwohnungen gibt es oft schöne Holztüren, die sich unter den alten Farbschichten hervorzaubern lassen.

Heimwerker benötigen aber etwas handwerkliches Geschick, damit die Tür bei der Verschönerung keinen Schaden nimmt. «Zuerst muss man überlegen, ob der alte Lack runter muss oder ob man ihn einfach überstreichen kann», sagt Eberhard Hoffmann, Kursleiter von der DIY Academy in Köln. Die zweite Variante ist einfacher und schneller als ein kompletter Neuanstrich. «Dafür muss die Lackierung der Tür aber noch gut erhalten sein und darf nicht schon abblättern.»

Einfach lospinseln können Heimwerker beim Überlackieren aber trotzdem nicht. «Die Farbe muss vorher fein angeschmirgelt werden - sonst hält der neue Lack nicht», sagt Michael Bross vom Deutschen Lackinstitut in Frankfurt/Main, das die Interessen der Hersteller vertritt. Außerdem müsse die Tür vor dem Streichen von Staub und Fett befreit werden. Bei hartnäckigen Ablagerungen eignet sich eine sogenannte Nitro-Verdünnung als Lösemittel.

Schwieriger wird es, wenn der Tür von Grund auf ein neuer Anstrich verpasst werden muss. Drei Methoden bieten sich an, um den alten Lack zu entfernen: Abschleifen mit Schmirgelpapier, Abbeizen mit chemischen Mitteln oder Aufweichen mit Heißluft.

Dabei müssen Heimwerker aber auf ihre Gesundheit achten, sagt Wolfgang Plehn vom Umweltbundesamt (UBA) in Berlin. So sei es wichtig, einen Atemschutz und Handschuhe zu tragen, um sich vor Giftstoffen und Feinstaub zu schützen. «Außerdem sollte man immer gut lüften oder am besten draußen arbeiten.»

Zum Abschleifen gibt es elektrische Werkzeuge, mit denen sich das Holz in mehreren Schleifgängen auch von dickeren Lackschichten befreien lässt. «Laien müssen mit diesen Geräten aber vorsichtig sein - sonst wird das ungleichmäßig, oder sie beschädigen am Ende das Holz», warnt Hoffmann.

Beim Abbeizen wird die alte Farbe mit speziellen Lösungsmitteln entfernt. «Dabei trägt man die Paste dick auf das Holz auf und löst sie nach 15 Minuten mit einem Spachtel ab», erklärt Hoffmann. «Die übrigen Lackreste lassen sich dann am besten mit Stahlwolle beseitigen.» Eine Alternative zu lösemittelhaltigen Abbeizern sind laugenhaltige Mittel. Mit ihnen lassen sich etwa Alkydlacke ablösen. Sie seien aber stark ätzend und könnten Haut und Augen schädigen, warnt UBA-Experte Plehn. Wer sie einsetzt, sollte daher zusätzlich eine Schutzbrille tragen.

Als dritte Variante bietet sich eine Heißluftpistole an. «Zu viel Wärme kann das Holz aber verbrennen», warnt Hoffmann. Heimwerker dürfen das Gebläse daher nicht zu nah an das Holz und nicht zu lange auf eine Stelle halten. Außerdem könnten bei dieser Methode giftige Dämpfe entstehen, warnt Plehn.

Zum Streichen empfiehlt es sich, die Türen auszuhängen und auf Böcke zu legen, sagt Hoffmann. Dann muss das Holz zunächst grundiert werden. Danach lassen sich die Ecken mit dem Pinsel und der Rest mit der Walze lackieren. Ist der Voranstrich getrocknet, steht vor der endgültigen Lackierung ein Zwischenschliff mit 120er-Papier an. Risse im Holz lassen sich mit Dichtungsmasse oder Holzkitt auffüllen.